- Die Schweiz ist von der weltweiten Cyber-Attacke durch die Erpresser-Software «Wanna Cry» vorerst nur in beschränktem Mass betroffen.
- Bis am Morgen hat die Melde- und Analysestelle Informationssicherung des Bundes (MELANI) rund 200 infizierte IP-Adressen registriert.
- Betroffen sind vor allem Private und kleine KMU.
- Der Bund und grössere Unternehmen wie Grossbanken, Novartis, SBB oder auch der Spitalverband H+ sind bisher laut eigenen Angaben nicht betroffen.
Angesichts der anhaltenden Gefahr durch die Ransomware (Erpresser-Software) bleiben Schweizer Firmen wachsam. Die Swisscom beispielsweise teilte mit, sie stehe laufend im Austausch mit den Behörden und sperre die bekannten IP-Adressen und Domains der Angreifer. Zudem würden weitere Schutzmechanismen auf die aktuelle Bedrohung angepasst.
Ohnehin über ein höheres Schutzniveau verfügten die Schweizer Spitäler, sagt ein Sprecher des Verbandes H+. Die Gefahr solcher Attacken sei den Verbandsmitgliedern bewusst und eine spezielle Warnung deshalb nicht notwendig.
Spitäler seien besonders erpressbar, weil Medizin-Geräte jederzeit verfügbar sein müssten, erklärt Max Klaus, stellvertretender Leiter der Melde- und Analysestelle des Bundes (Melani): «Wenn es ein Problem gibt, muss ein Spital sehr schnell handeln.» Von Fällen im Ausland wisse man, dass einzelne Spitäler bereits Lösegeld bezahlt hätten.
Pascal Lamia, Leiter Melani, betont, dass vor allem veraltete Systeme (Windows XP) betroffen sind: «Updates helfen, dass man nicht infiziert wird»
Die Grossbanken UBS und Credit Suisse haben nach den ersten Meldungen vom Freitag Gegenmassnahmen getroffen. So hat die CS die Betriebssysteme sämtlicher Rechner auf den neuesten Stand gebracht und zusätzliche Sicherheitssoftware installiert.