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Schweiz Wer Mama wird, schlittert in die Lohn- und Karrierefalle

25 Jahre nach dem Frauenstreik und 20 Jahre nach Einführung des Gleichstellungsgesetzes verdienen Frauen in der Schweiz noch immer weniger als Männer. Eine zentrale Rolle spielt die Mutterschaft. Zahlen und Fakten im Überblick.

Das Wichtigste im Überblick

  • Der Lohnunterschied zwischen Mann und Frau liegt in der Schweiz bei 19 Prozent (Stand 2012, Bundesamt für Statistik). Der nicht erklärbare Lohnunterschied beträgt 8.7 Prozent
  • Die Lohnunterschiede nehmen in kleinen Schritten ab.
  • Die Lohndifferenz vergrössert sich im Lauf des Erwerbslebens. Frauen- und Männerlöhne sind bis zum 30. Altersjahr sehr ähnlich. Frauenlöhne stagnieren ab 30, Männerlöhne nehmen bis Ende 40 zu.
  • Mehr als 60 Prozent der über 35-jährigen Frauen sind verheiratet. Von ihnen arbeiten mehr als zwei Drittel Teilzeit.
  • Lohngleichstellung für Mann und Frau steht seit 1984 in der Bundesverfassung.
Audio
Ein Blick auf den Frauenstreiktag – 25 Jahre später
aus SRF 4 News aktuell vom 14.06.2016.
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 59 Sekunden.

Die Lohnunterschiede zwischen Mann und Frau entstehen vor allem zwischen dem 30. und 40. Altersjahr. In diesem Zeitraum gründen die meisten eine Familie. Gleichzeitig entscheidet sich in dieser Phase, in welche Richtung sich Karriere und Lohn entwickeln.

Für Hausarbeit und Kinderbetreuung sind mehrheitlich die Frauen zuständig. Viele gehen deshalb teilzeitlich einer Erwerbstätigkeit nach. Nicht immer arbeiten sie freiwillig so wenig in ihren erlernten Berufen. Vor allem in ländlichen Regionen fehlt es an bezahlbaren Betreuungseinrichtungen.

Mit einem Teilzeitjob bleiben Kaderstellen für Frauen oft unerreichbar. Jene Frauen, dies es trotzdem schaffen, sich in den obersten Etagen zu positionieren, werden punkto Lohn nicht gleich behandelt wie ihre männlichen Kollegen. Je höher die Etage, desto ungleicher der Lohn.

Frauen sind nicht nur in niedrigen Kadern übervertreten, sie sind auch mehrheitlich in Branchen mit tiefen Löhnen tätig, etwa im Gesundheits- und Sozialwesen oder im Detailhandel. Oft vergeben sich Frauen schon mit der Berufswahl die Chance auf eine höhere Entlohnung.

Stellen in der gut entlohnten Finanz- oder Kommunikationsbranche sind vorwiegend von Männern besetzt. Schaffen es Frauen dennoch, sich in einer begehrten Hochlohn-Branche zu behaupten, können sie punkto Lohn nicht mit ihren männlichen Kollegen mithalten.

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