Sie steigt in den Polizei-Tesla, stellt glücklich lachend den Radiosender «Basilisk» ein, fährt beschwingt los und kurvt durch Basels Strassen: die Polizistin Tosca Stucki im neusten Imagefilm für den Privatradiosender «Basilisk». Neben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern privater Bauunternehmen oder Restaurants reiht sich die Kantonsangestellte wie selbstverständlich ein. Die Botschaft der Werbung: «Ganz Basel hört Radio Basilisk, sogar die Polizei.»
Für Tosca Stuckis Mitwirken im Reklamevideo hätte eigentlich die zuständige Basler Regierungsrätin Stephanie Eymann grünes Licht geben müssen. Denn Angestellte des Basler Justiz- und Sicherheitsdepartements dürfen nur mit der Zustimmung der Departmentsvorsteherin in Werbefilmen oder Ähnlichem auftreten. Im Fall von Tosca Stucki ist dies jedoch nicht geschehen.
Das würden wir so nicht mehr machen.
Adrian Plachesi ist Leiter Kommunikation bei der Basler Polizei und sagt: «Das würden wir so nicht mehr machen. Es darf sicher nicht der Eindruck entstehen, dass die Basler Polizei für den Radiosender wirbt.»
Zudem sei ihm bewusst, dass sie eigentlich bei der zuständigen Regierungsrätin eine Genehmigung hätten erbitten müssen. Dies versäumt zu haben, sei ein Fehler gewesen. «Bei einer nächsten Anfrage müssen wir auf jeden Fall besser hinschauen.» Der Basler Kantonspolizei sei bewusst, dass es nicht im öffentlichen Interesse sein könne, dass eine Verwaltung für private Unternehmungen Werbung macht.
Social Media: Tosca Stucki vertritt die Polizei im Netz
Geblendet haben könnte die Basler Kantonspolizei die Bekanntheit der Polizistin Stucki. Die 40-Jährige vertritt seit einigen Jahren auf diversen sozialen Netzwerken die Arbeit der Basler Kantonspolizei.
Allein auf TikTok verfolgen über 17'000 Nutzerinnen und Nutzer ihren Arbeitsalltag. Für nationale Aufmerksamkeit sorgte Stucki im Sommer 2021, als sie zum Musikhit «Friday» in Dienstuniform einen TikTok-Tanz aufführte. Das Video ging damals viral.