Viel Regen, Wind und «Frühlingstemperaturen» – seit Ende Dezember zeigt sich das Wetter nicht von seiner winterlichen Seite. Doch nun könnte sich diess dank kalter Polarluft ändern. SRF-Meteorologin Daniela Schmuki beantwortet die Fragen, ob es zu einem Winter-Comeback kommt und ob dieser auch den grossen Schnee bereithält.
SRF News: Dürfen wir, nach dem warmen Jahresstart, jetzt mit winterlichen Temperaturen rechnen?
Daniela Schmuki: Bereits am Sonntag haben wir einen markanten Temperaturrückgang erlebt. Diese Woche wird es von Tag zu Tag noch kälter. Von Freitag bis Montag ist mit sogenannten Eistagen zu rechnen. Die Temperatur bleibt den ganzen Tag unter dem Gefrierpunkt. In den Nächten sinkt die Temperatur im Flachland auf rund -5 Grad.
Was ist der Grund für das Winter-Comeback?
Ein umfangreicher Tiefdruckkomplex hat sich über weite Teile von Europa ausgebreitet. Darin wird kalte Luft von Norden Richtung Süden gebracht.
Der Temperaturrückgang betrifft auch die Berge.
Die kälteste Luft erreicht uns ab Donnerstag, wenn auch der Höhenwind auf Nord dreht. Der Temperaturrückgang betrifft auch die Berge: Auf dem Säntis werden kaum mehr als -14 Grad erreicht, auf dem Titlis liegen die Höchstwerte um -18 Grad.
Gibt es auf den Skipisten noch mehr Neuschnee? Und dürfen wir uns auch im Flachland auf den grossen Schnee freuen?
Bis Mittwoch kommen in den Bergen nochmals ein paar Zentimeter Neuschnee dazu. Heute ist die Schneefallgrenze zudem bis ins Flachland gesunken. So kann es auch in tiefen Lagen vorübergehend weiss werden.
Am Sonntag könnte eine Front wieder nennenswerte Neuschneemengen bringen.
Von Donnerstag bis Samstag gibt es nur noch lokal ein paar Schneeflocken. Am Sonntag könnte dann eine Front wieder nennenswerte Neuschneemengen bringen.
Glatteis und Lawinenabgänge: Welche Gefahren drohen mit dem Wetterumschwung?
Mit den immer tieferen Temperaturen und dem Schneefall ist verbreitet mit winterlichen Strassenverhältnissen zu rechnen. Sogar im Tessin hat es bis in tiefe Lagen geschneit. Allerdings wurde es hier erst ab etwa 400 bis 600 m weiss.
In Teilen des Wallis ist die Lawinengefahr gross.
Heute warnen die Lawinenforscher des SLF in den Alpen verbreitet vor erheblicher Lawinengefahr, Stufe 3 von 5. In Teilen des Unterwallis ist die Lawinengefahr morgen sogar gross, Stufe 4.
Das Gespräch führte Verena Edinger.