- Das schlechte Wetter 2021 sorgte schweizweit für eine sehr magere Menge an Honig.
- Die Sommer-Honigernte litt sehr stark unter dem Wetter mit viel Regen, Hagelgewittern und Überschwemmungen.
- Ohne zusätzliche Fütterung durch Imker wären viele Bienenvölker sogar verhungert.
An eine so schlechte Honigernte können sich die wenigsten Imker und Imkerinnen in der Schweiz erinnern. Das schreibt Apisuisse, der Dachverband der Schweizer Bienenzüchtervereine, in einer Mitteilung.
Nach der Rekordernte des letzten Jahres mit bis zu 40 Kilogramm Honig pro Bienenvolk in einigen Kantonen, bedeutet das Jahr 2021 einen regelrechten Absturz: Die gesamte Jahresernte betrug im Durchschnitt lediglich 7.2 Kilo pro Bienenvolk, nach 29.9 kg im Vorjahr.
Hohe Wetterabhängigkeit
Aufgrund des schlechten Wetters konnten die Bienen nicht ausfliegen, um Nektar zu sammeln und die Wiesenblumen und Obstbäume zu bestäuben. Laut Apisuisse wären die Bienen sogar verhungert, wenn sie nicht zusätzlich gefüttert worden wären.
Die Frühlings-Honigernte lag schweizweit im Mittel bei 1.9 Kilo pro Bienenvolk – im Vorjahr waren es noch fast sechsmal mehr gewesen mit 11.2 Kilo.
Kurze Phasen der Wetterberuhigung hätten den Bienen geholfen, besondere Nektarquellen zu erschliessen, so etwa Lindenblüten und späte Brombeerblüten an den Nordhängen. Das führte zu einer mittleren schweizweiten Sommer-Honigernte von 5.3 Kilogramm pro Bienenvolk. Im sehr guten Vorjahr waren es noch 18.7 Kilo gewesen.
Kanton Tessin als Ausnahme
In den für die Honigproduktion entscheidenden Monaten blieb der Kanton Tessin vom schlechten Wetter weitgehend verschont. Die Imkerinnen und Imker konnten auf der Alpensüdseite trotz eines Rückgangs gegenüber dem Vorjahr noch eine Gesamthonigmenge von 25.9 Kilo pro Bienenvolk erzielen.
Die Zahlen von Apisuisse ergeben sich aus der jährlichen Umfrage von bienen.ch. Mehr als 1400 Imkerinnen und Imker mit knapp 1700 Bienenständen haben daran teilgenommen.