In der Schweiz sind im ersten Quartal dieses Jahres 8315 Asylgesuche eingereicht worden. Gegenüber dem letzten Quartal 2015 sind das rund 45 Prozent weniger.
Dass die Gesuche von Januar bis März kontinuierlich zurückgegangen sind, begründet das Staatssekretariat für Migration (SEM) mit der Jahreszeit. Im Winter würde die Mittelmeer-Route weniger benützt. Zudem seien auch weniger Menschen auf der inzwischen geschlossenen Balkan-Route unterwegs.
Die meisten Gesuchsteller aus Afghanistan
Die wichtigsten Herkunftsländer von Asylsuchenden sind laut dem Staatssekretariat für Migration (SEM) Afghanistan, Syrien und Irak. Die Zahl der Gesuche aus Afghanistan sind zwar gesunken – um 65 Prozent auf 2041. Dennoch bleibt es das wichtigste Herkunftsland.
Eine ähnliche Entwicklung ist auch bei den Anträgen von Menschen aus Syrien zu beobachten. Dort ging die Zahl um 64 Prozent auf 873 Gesuche zurück. An dritter Stelle folgt Irak mit 731 Asylgesuchen (-54 Prozent).
Insgesamt erledigte das SEM in den ersten drei Monaten 7976 Asylgesuche in erster Instanz. Dabei erhielten 1658 Menschen Asyl, und 1775 wurden vorläufig aufgenommen. Auf 2845 Gesuche wurde auf Grundlage des Dublin-Abkommens nicht eingetreten.
Ab April könnten wieder mehr Menschen kommen
Eine weitere Entwicklung sei «schwer voraussehbar». Gemäss SEM kann eine Prognose auch aufgrund «kaum beeinflussbarer» Faktoren nicht erstellt werden.
Bund und Kantone müssten in Betracht ziehen, dass es im weiteren Verlauf des Jahres eine erneute Zunahme der Asylzahlen geben könnte. Ab April dürften nämlich wieder mehr Menschen den Weg über das Mittelmeer antreten.
Verdoppelung mit Blick auf korrespondierende Quartale
Ein anderes Bild der Lage zeigt sich, wenn man im Rückblick auf die vergangenen Jahre je das erste Quartal betrachtet:
Im Vergleich mit den ersten drei Monaten im Vorjahr (Januar bis März) haben sich die Zahlen der Asylgesuche fast verdoppelt. Sie sind von 4498 auf 8315 gestiegen.
Im noch grösseren Zeithorizont zeigt sich, dass die Asylgesuche – jeweils im ersten Vierteljahr – nach 2013 zurückgegangen und nun wieder drastisch angestiegen sind. So wurden im 2013 total 5759 Anträge gestellt und im 2014 hernach 4894.