Jahrelang haben Forscher, Umweltschützer und Behörden in Basel auf die Rückkehr des Lachses gehofft. Vor ein paar Jahren war es dann endlich so weit. Die ersten Fische haben den langen Weg von der Nordsee bis in die Schweiz geschafft. 2008 hat ein Sportfischer bei Basel einen Lachs aus dem Fluss gezogen. 2012 gab es in Rheinfelden AG einen ähnlichen Fang.
Bis heute sind es jedoch nur Einzeltiere, die bis ins Elsass oder gar bis ans Rheinknie bei Basel schwimmen. Grosse Lachsbestände, wie man sie früher kannte, gibt es trotz grosser Anstrengung von Umwelt- und Fischereiverbänden sowie Behörden immer noch nicht.
Die Bemühungen, um dem Lachs den Weg in die Schweiz zu erleichtern, sind schon seit längerem vorhanden: Einerseits werden Kraftwerke und Staustufen so umgebaut, dass sie leichter von den Fischen überwindet werden können. Andererseits soll auch ein spezielles Zuchtprogramm helfen.
Die Idee dieses Programms ist simpel: Man züchtet den Nachwuchs derjenigen Lachse, die hier ausgesetzt wurden und den Weg bis fast zurück in die Schweiz schon geschafft haben. Die Experten gehen nämlich davon aus, dass diese Tiere genetisch besonders fit sind und sich den Gegebenheiten des Rheins angepasst haben. Dies soll dann auch für deren Nachwuchs gelten.
Eier der Lachse werden künstlich befruchtet
Ihren Nachwuchs produzieren die genetisch fitten Lachse in einer Fischzucht bei Giebenach im Kanton Baselland. Was normalerweise in freier Wildbahn passiert, geschieht hier in speziellen Becken und unter Nachhilfe des Baselbieter Fischereiaufsehers Daniel Zopfi und seines Teams. «Abstreifen» heisst die Methode, mit der die Eier der Lachse künstlich besamt werden. Samen der Männchen und Eier der Weibchen werden von Hand vermischt. Die Eier werden befruchtet und daraus schlüpfen dann später die genetisch fitten Jungtiere.
«Man probiert die Wiederansiedlung der Lachse in der Schweiz schon seit längerem, aber bis anhin aber noch nicht mit einem solchen Zuchtprogramm, wie wir es nun hier machen», sagt Daniel Zopfi.
Nach der Aufzucht in Giebenach werden die Tiere im Rhein ausgesetzt, sollen Richtung Meer und wieder zurückwandern. Wenn ein Tier dann dereinst wieder zurückkehrt, wisse man dank Genproben, welche genetische Paarung am besten funktioniert hat, erklärt Zopfi. Diese Tiere werden dann weiter gezüchtet.
Der Baselbieter Fischereiaufseher betont, dass es mit dieser Zuchtmethode alleine noch nicht getan ist, denn: «Die Voraussetzungen für die Fische haben sich im Rhein in den letzten Jahren massiv verschlechtert.»
Zopfi ist dennoch überzeugt, dass die Wiederansiedlung des Lachses in Basel einst gelingt. Wichtigste Voraussetzung ist, dass die Sanierung der Kraftwerke im Elsass weiter vorangetrieben wird. Zopfi ist zuversichtlich: «Bis in rund zehn Jahren sollte es wieder eine grössere Menge Lachs im Rhein bei Basel geben.»