- Mit dem grossen Interesse am World Economic Forum (WEF) steigen auch die Kosten für Sicherheitsaufwendungen.
- Die Zahl von «Trittbrettfahrern», die mit dem eigentlichen Event nichts zu tun haben, ist «stark gestiegen».
Davos ist dieses Jahr an seine Grenzen gekommen. Der ergiebige Schneefall von anfangs Woche hat zweifellos seinen Anteil daran. Aber ebenso die rekordverdächtige Zahl an Teilnehmenden aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft.
Deutlich mehr «Trittbrettfahrer»
Das grosse Interesse aus aller Welt am WEF können die Organisatoren und der Austragungsort als Leistungsausweis verbuchen. Damit steigen aber auch die Aufwendungen für die Sicherheit. In den nächsten Jahren werden es pro Veranstaltung neun Millionen Franken sein, wie die Gemeinde, der Kanton Graubünden, der Bund und das WEF am Abend bekanntgegeben haben.
Doch das Forum ist längst dem Kongresszentrum – dem eigentlichen Herzen des WEFs – entwachsen. Nicht nur zum Guten, wie WEF-Direktor Alois Zwinggi selbstkritisch feststellt: «Die Anzahl Trittbrettfahrer – Leute und Organisationen, die mit unserem Anlass und mit unseren Mitgliedern nichts zu tun haben – hat sich in den letzten Jahren stark vergrössert.»
Kosmopolitischer Laufsteg
Mehr als je zuvor wurde die Promenade – die Hauptschlagader während des WEF – zu einem kosmopolitischen Laufsteg. Firmen, Organisationen und einzelne Staaten haben sich vorübergehend entlang der Strasse einquartiert oder gleich spektakuläre, temporäre Bauten errichtet. Man will sich in bestem Licht präsentieren. Doch für den Davoser Landammann Tarzisius Caviezel ist jetzt klar: «Das WEF hat seine maximale Grösse erreicht.»
Auch wenn das Forum für viele ein gutes Geschäft ist – der Preis dafür ist hoch: Nicht zuletzt auch wegen der Blechlawine aus schwarzen Limousinen, die Davos von früh bis spät verstopft hat.