- In der Schweiz wurde 2020 eine aussergewöhnlich hohe Zahl von Todesfällen verzeichnet.
- Das geht aus einer Erhebung des Bundesamtes für Statistik (Bfs) hervor.
- Die Kantone waren von der Übersterblichkeit unterschiedlich stark betroffen.
Im Jahr 2020 hatte das Bfs für den Zeitraum vom 30. Dezember 2019 bis zum 3. Januar 2021 rund 68'400 Todesfälle prognostiziert. Stattdessen verzeichnete die Schweiz mehr als 75'900 Todesfälle, also rund 7500 oder elf Prozent mehr als erwartet, wie aus am Dienstag veröffentlichten Zahlen hervorgeht.
Zuletzt hatte es 2015, im Jahr einer heftigen Grippe- und darauffolgenden Hitzewelle, eine hohe Übersterblichkeit gegeben. Im vergangenen Jahr war die Übersterblichkeit jedoch mehr als dreimal so hoch wie 2015.
Laut Bfs folgte der Anstieg der Todesfälle bereits zu Beginn der ersten Corona-Welle Anfang März 2020 dem Anstieg der Covid-19-Neuinfektionen mit einer Verzögerung von etwa zwei Wochen. Ebenso sei es während der zweiten Welle gewesen. Schon während der ersten Welle sei vom 16. März bis 19. April in der Schweiz aufgrund der Corona-Pandemie eine statistisch signifikante Übersterblichkeit zu beobachten gewesen.
Mitte Oktober, zu Beginn der zweiten Welle, explodierten die Zahlen erneut. Im Gegensatz zur ersten Welle stieg der Spitzenwert der Übersterblichkeit höher und hielt länger an.
Dabei bestanden zwischen den Kantonen deutliche Unterschiede. In den Kantonen Genf, Freiburg und im Tessin lag die Sterblichkeit um mehr als 20 Prozent höher als erwartet. In den Kantonen Graubünden, Basel-Stadt und Luzern betrug die Übersterblichkeit dagegen unter fünf Prozent.