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Vom Publikum getragen
Aus Regionaljournal Ostschweiz vom 12.11.2021. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 12 Minuten 44 Sekunden.

Zirkusbetrieb während Corona Trotz Pandemie volles Zelt beim Zirkus Knie

3G-Pflicht, volles Zelt und eine dankbare Zirkusdirektorin: Géraldine Knie über die Saison, die bald zu Ende geht.

Der Duft von Sägemehl und Popcorn liegt zurzeit über dem Spelteriniplatz in der Stadt St. Gallen. Es ist die sechste Station der laufenden Knie-Tournee, die in diesem Jahr in deutlich weniger Städten Halt macht als üblich.

Knie
Legende: Der Zirkus hat sein Zelt in der Stadt St. Gallen aufgeschlagen. SRF/Sascha Zürcher

Mit dem Publikumsaufmarsch ist die Zirkusdirektorin Géraldine Knie bis jetzt sehr zufrieden. Der Zirkus ist soeben aus Zürich gekommen, wo die Vorstellungen praktisch immer ausverkauft gewesen seien. Ähnliches sei es in Genf, Lausanne und Bern gewesen.

«Bis jetzt sind wir glücklich», sagt die Direktorin des grössten Schweizer Zirkus. Auch an die neuen Corona-Regeln habe sich die Zirkusfamilie, aber auch das Publikum mittlerweile gewöhnt.

Volles Zelt mit 3G

Rund 2100 Plätze zählt das Zelt. Hinein kommt nur, wer getestet, genesen oder geimpft ist. Dafür gilt keine Maskenpflicht.

Pferdenummer
Legende: Auch bei der laufenden Tournee fehlen die Pferdenummern nicht. Hier bei der Vorstellung am 27. August in Genf. Keystone

Noch bei der Premiere Ende Juli in Rapperswil-Jona, sei die Sache mit dem Zertifikat sehr ungewohnt gewesen. Géraldine Knie erinnert sich, wie sie damals dachte, «ich will doch Glück und Emotionen schenken und nun müssen wir Polizist spielen.»

Knie spricht die Kontrolle der Zertifikate an. Auch das Publikum habe am Anfang für die 3G-Pflicht wenig Verständnis gehabt. Mittlerweile sei das Ganze aber eine Selbstverständlichkeit. «Es funktioniert», so Knie.

Géraldine Knie
Legende: Géraldine Knie ist glücklich, wie der Zirkus auch während der Pandemie bei den Leuten ankommt. SRF/Sascha Zürcher

Herrscht also jetzt, trotz Corona, wieder Normalität im Zirkus? «Ja», glaubt Géraldine Knie. Klar beschäftige die Pandemie die Leute, doch sie sehe, wie sie die Show zweieinhalb Stunden geniessen und alles andere vergessen würden. «Das macht mich happy, dass ich das Publikum begeistern kann.»

Der abrupte Tournee-Abbruch

Nur ungern erinnert sich Géraldine Knie an das letzte Jahr. Die Knie-Tournee wurde zuerst aufgeschoben, dann dauerte sie am Ende nur gerade sieben Wochen. Wegen verschärften Corona-Massnahmen musste das Familienunternehmen mit rund 200 Mitarbeitenden die Spielzeit nach 65 Vorstellungen vorzeitig abbrechen.

«Das war ein Riesenschock», erinnert sich die Zirkusdirektorin Géraldine Knie heute. Es habe allen regelrecht den Boden unter den Füssen weggezogen. Auch finanziell habe man gesehen, wie schnell eine solche Situation die Reserven wegschmelzen lasse.

Artisten
Legende: Noch bis Mitte Januar ist der Zirkus Knie unterwegs. In Lugano ist der Saisonabschluss geplant. Keystone

Nun gelte es aber nach vorne zu schauen. Die Zirkusdirektorin gibt sich optimistisch: «Wir müssen dankbar und glücklich sein, dass es jetzt so läuft, und unser Publikum uns so treu weiterbegleitet.» Noch bis im Januar ist der Zirkus Knie unterwegs. Der Saisonabschluss ist in Lugano geplant.

Auch beim Zirkus Monti ist man zufrieden

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Legende: Trotz schwieriger Umstände ist man beim Zirkus Monti zufrieden mit der aktuellen Tournee. Zirkus Monti

Das Zirkuszelt nur zu zwei Dritteln füllen, Abstände zwischen den Zuschauergruppen und Maskenpflicht: Dies habe ihm zu Beginn Bauchschmerzen bereitet. Das sagt rückblickend Johannes Muntwyler, Direktor des Circus Monti.

Der Zirkus aus Wohlen (AG) startete Anfang August mit seiner Schweizer Tournee. Ab Mitte September galt im Zirkuszelt die 3G-Regel, es konnten mehr Besucherinnen und Besucher eingelassen werden.

Das Publikum habe die Maskenpflicht und auch 3G gut akzeptiert, so Muntwyler. Der Publikumsaufmarsch liege deutlich über den Erwartungen. Bis Ende November ist der Circus Monti noch in Zürich zu Gast. Zuvor musste der Zirkus während anderthalb Jahren Zwangspause machen.

Erwartungsgemäss nicht gut gelaufen sei die zum Unternehmen gehörende Zeltvermietung – nach eigenen Angaben die grösste Europas. Seit Februar 2020 gehe in diesem Bereich kaum etwas, erklärt Johannes Muntwyler. Die Auftragslage für nächstes Jahr sehe aber gut aus.

SRF1, Regionaljournal Ostschweiz, 12.11.2021 ; 

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