Gorillas auf einer zentralafrikanischen Regenwaldlichtung beim Fressen zusehen oder Grosspapageien im südamerikanischen Pantanal beim Fliegen beobachten: So preist der Zoo Zürich zwei seiner neuen Grossprojekte an. Zoobesucherinnen und -besucher sollen in den elf bis 2050 geplanten grossen Anlagen nicht nur von ausserhalb des Geheges staunen, sondern auch in die Tierwelt eintauchen können.
Zoo verspricht artgerechtere Haltung
Zoos stehen gemeinhin nicht für artgerechte Tierhaltung. Immer wieder wird den Tierpärken vorgeworfen, aus dem Elend und der Zurschaustellung von wilden Tieren Profit zu schlagen. Der Zoo Zürich verspricht, sich diese Sache zu Herzen zu nehmen.
Aus den klassischen Käfigen sollen bis im Jahr 2050 elf geräumige Anlagen werden. Anlagen, wie sie der Zoo etwa mit der Lewa-Savanne oder dem Masoala-Regenwald bereits umgesetzt hat. Die Tiere sollen so artgerechter gehalten werden.
Geplante Projekte im Zoo Zürich
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Bild 1 von 5. Kongo: Ein Regenwald mit grosser Lichtung und Sumpf ist in dieser zentralafrikanischen Anlage geplant. 2029 soll die neue Heimat für die Zürcher Gorillas und Okapis zum 100-Jahr-Jubiläum des Zoos fertiggestellt werden. Bildquelle: Zoo Zürich, Region Five Media.
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Bild 2 von 5. Pantanal: Eine neue Voliere für Hyazintharas und andere Vögel soll auf dem bisherigen Pantanal-Areal zu stehen kommen. Bereits 2025 will man sie einweihen. Bildquelle: Zoo Zürich, Region Five Media.
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Bild 3 von 5. Sumatra: Vierzig Meter hohe Bäume, in deren Wipfeln Orang-Utans klettern – so stellt sich der Zoo Zürich den neuen Sumatra-Regenwald vor. Der Bau ist erst ab 2030 geplant. Bildquelle: Zoo Zürich, Region Five Media.
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Bild 4 von 5. Meeresküste: Eine teilweise begehbare Küstenlandschaft mit Pinguinen und Seelöwen ist für die Zeit nach 2030 geplant. Bildquelle: Zoo Zürich, Region Five Media.
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Bild 5 von 5. Die Meeresküste soll auch ein Unterwasseraquarium beherbergen. So können Besucherinnen und Besucher den Pinguinen von unten beim Schwimmen zuschauen. Bildquelle: Zoo Zürich, Region Five Media.
Grosse Ambitionen am Zürichberg
Der Zoo Zürich wolle einer der besten Zoos der Welt bleiben, sagte Verwaltungsratspräsident Martin Naville am Mittwoch bei der Präsentation der Zukunftspläne. Zu diesem Zweck will der Zoo nicht nur rege bauen, sondern man wolle den Zoo ferner auf vier Säulen stützen: Bildung, Naturschutz, Forschung und Artenschutz.
So plant der Zoo auch, ausgewählte Tiere zu halten, wenn sie beispielsweise einen besonderen Bedrohungsstatus aufweisen. Weitläufige Anlagen, in denen die Tiere umherstreifen oder -fliegen und sich die Besucher als Teil der Anlage fühlen können, sei das Ziel.
Nebst den neuen Anlagen seien zudem ein Zentrum für Artenschutz und eine Forschungsstation geplant. Es gehöre zu den Kernaufgaben, die Tierwelt zu erforschen, schreibt der Zoo hierzu in einer Mitteilung. Ebenso soll die Zooseilbahn realisiert werden, mit der die Besucherinnen und Besucher von Stettbach schneller, effizienter und nachhaltiger zum Zoo reisen können.
Alle neuen Bauten sollen auf dem bisherigen Zoo-Areal entstehen. Die Kosten belaufen sich gemäss den Verantwortlichen auf rund 15 Millionen Franken pro Jahr, finanziert durch Spenden und Hinterlassenschaften.
Bisherige Grossbauten im Zoo Zürich
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Bild 1 von 4. Im Sommer 2020 weihte der Zoo Zürich die Lewa-Savanne ein, wo nebst Giraffen und Nashörnern auch Erdmännchen leben. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 4. Die Lewa-Savanne ist mit ihren 5.6 Hektaren flächenmässig die grösste Anlage im Zürcher Zoo. Sie nimmt einen Fünftel des gesamten Zoogeländes ein. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 4. Der Elefantenpark Kaeng Krachan, der 2014 eröffnet wurde, ist ein weiteres Schlüsselprojekt des Zoos. Per Unterwassereinblick kann man den Asiatischen Elefanten auch mal anders beim Schwimmen zuschauen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 4. Auch die Masoala-Halle gehört zu den wichtigsten Bauten im Zoo Zürich. Über fünfzig verschiedene Wirbeltierarten aus Madagaskar sind in diesem nachgestellten Regenwald heimisch. Bildquelle: Keystone.