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«Es ist effizient, mehrere Katzen gleichzeitig zu kastrieren»
Aus Regionaljournal Ostschweiz vom 14.11.2022. Bild: zvg/Lisa Goldinger
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Zu viele wilde Büsis Wenn 132 wilde Katzen kastriert werden

Wilde Katzen vermehren sich schnell und übertragen Krankheiten. Kastrationstage sollen dies eindämmen. Etwa im Thurgau.

Wie viele wilde Katzen gibt es in der Schweiz? Es gibt keine genauen Zahlen dazu, wie viele zugelaufene oder herrenlose Katzen es in der Schweiz gibt. Tierschutzorganisationen gehen von 100'000 bis 300'000 Tieren aus.

Schlafende Katzen werden von Helferinnen beobachtet.
Legende: Beim Thurgauer Katzenkastrationstag helfen 30 Freiwillige mit. Die operierten Katzen werden überwacht. zvg/Lisa Goldinger

Wieso sollten wilde Katzen kastriert werden? Katzen vermehren sich sehr schnell. Die Kastration soll dies eindämmen. Wilde Katzen gelten zudem als Herde für Krankheiten. Zudem jagen sie neben Mäusen auch viele geschützte Tiere wie Vögel, Eidechsen oder Blindschleichen. Wenn es weniger wilde Katzen gibt, sind die anderen Tierarten besser geschützt.

Warum gibt es den Katzenkastrationstag? Kastrationstage gibt es in verschiedenen Regionen der Schweiz. Sie werden meist durch regionale Tierschutzgruppen organisiert. Neben der Kastration werden die Tiere auch geimpft, gegebenenfalls Krankheiten oder die Zähne behandelt. «Es ist ein Vollservice, den die Katzen hier kriegen», sagt Lisa Goldinger. Sie ist Präsidentin des Tierschutzvereins Steckborn, Tierärztin und Mitinitiantin und -organisatorin des jährlichen Thurgauer Katzenkastrationstages.

Wer bringt die Katzen? Der Aufruf im Thurgau richtet sich in erster Linie an Landwirtinnen und Landwirte. Dies, erklärt Lisa Goldinger, weil landwirtschaftliche Betriebe speziell betroffen seien: «Weil es viel Futter und Mäuse hat.» Teilweise brächten Landwirtinnen und Landwirte deshalb gleich sieben bis zehn Katzen zum Kastrationstag.

Ablauf des Katzenkastrationstags

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  • Die Tiere werden vorher angemeldet.
  • Sie kommen einzeln in Transportboxen an.
  • Vor Ort werden sie in eine Fixierbox gelockt, in welcher sie eine Spritze mit der Narkose bekommen.
  • Die Katzen werden kastriert und je nach Bedarf wegen Krankheiten behandelt.
  • Bis sie wieder aufwachen werden sie ständig überwacht.
  • Wenn sie aus der Narkose erwachen, kommen sie zurück in ihre Transportbox, die in der Zwischenzeit gereinigt wurde.

Was sagen die Tierschutzverbände? Der Schweizer Tierschutz habe sich diese Aufgabe auf die Fahne geschrieben, sagt Lisa Goldinger. Er unterstützt die Kastrationstage finanziell, damit die Kastrationen gratis durchgeführt werden können. Ungefähr 20'000 Tiere werden jedes Jahr durch den Schweizer Tierschutz kastriert. Dies sei natürlich ein Bruchteil, aber nur so könne verhindert werden, dass es eine Überpopulation gebe.

Was gibt es für Kritik? Sie höre manchmal von anderen Tierärztinnen und Tierärzten, dass ihnen durch die Kastrationstage Arbeit weggenommen werde, sagt Lisa Goldinger. Aber: «Ich glaube, wenn man die Rechnung macht, 100’000 bis 300’000 Katzen in der Schweiz, die kastriert werden sollten, und 132 Tiere, die wir an diesem Tag gemacht haben, dann ist das Verhältnis so, dass genug übrig bleiben.»

Regionaljournal Ostschweiz, 14.11.2022, 17:30 Uhr ; 

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