Mit kurzen Haaren, kurzen Hosen und gelben Hanteln in den Händen hüpft Rosmarie Stuppacher wild am Beckenrand umher. Ein Dutzend Männer und Frauen, die meisten im Pensionsalter, machen ihr die Übungen nach. Die 78-Jährige gibt seit rund 30 Jahren Aquafit-Kurse, unter anderem hier im Hallenbad in Oberrieden am Zürichsee.
In den 1990er-Jahren war Rosmarie Stuppacher eine der ersten Aquafit-Instruktorinnen der Schweiz. An einer Weiterbildung für Schwimmlehrerinnen sei sie damals auf die neue Fitness-Sportart aus den USA aufmerksam geworden. «Ich dachte sofort: Wow, das mache ich auch», erzählt Stuppacher rückblickend. Den Eltern, die ihre Kinder in den Schwimmunterricht begleitet hatten, habe sie gesagt: «Ihr könnt nach der Stunde noch etwas bleiben. Ich mache mit euch Wassergymnastik. Von Aquafit war da noch keine Rede.»
Es gibt keine Schläge auf die Gelenke. Das macht Aquafit so gesund.
Von der Wirkung des Wassers sei sie sofort begeistert gewesen. Aquafit sei gesund, weil es die Muskelmasse stärke und bis auf die Knochen massiere, schwärmt Rosmarie Stuppacher. «Es gibt keine Schläge auf die Gelenke. Das macht Aquafit so gesund.»
Eine strenge Kursleiterin
Beim Training zieht Rosmarie Stuppacher ihre Knie bis zum Kinn, liegt auf dem Boden oder läuft impulsiv von einer Ecke des Schwimmbeckens zur anderen. Wenn man ihr beim Training zuschaut, würde man sie gut zwanzig Jahre jünger schätzen. «Sie hat so viel Energie und kann uns motivieren. Ich komme immer mit guter Laune aus dem Wasser», sagt eine Aquafit-Kursteilnehmerin über Rosmarie Stuppacher.
Doch Rosmarie Stuppacher kann auch eine strenge Instruktorin sein. «Sie will unsere volle Aufmerksamkeit. Manchmal ist es wie in er Schule. Schwatzen ist untersagt», sagt eine andere Aquafit-Teilnehmerin lachend. «Das ist aber auch richtig so.»
Ich erschrecke manchmal selber, dass ich bald 80 Jahre alt bin.
Trotz ihrer 78 Jahren denkt Rosmarie Stuppacher noch nicht ans Aufhören. Angesprochen auf ihr Alter sagt sie: «Ich erschrecke manchmal selber, dass ich bald 80 Jahre alt bin. Aber ich mache weiter, solange es mir gefällt, solange ich mag und solange die Leute noch kommen.»