Eigentlich sollte der Innnovationspark in Dübendorf längst Gestalt angenommen haben. Auch Jahre nach dem offiziellen Startschuss forschen erst einzelne Studierende der ETH Zürich auf dem Areal des ehemaligen Militärflugplatzes in Dübendorf – zum Beispiel an einem elektrischen Passagierflugzeug mit auswechselbaren Batterien. Doch die Pläne eines Mega-Areals, auf dem private Firmen Hand in Hand mit den Zürcher Hochschulen arbeiten, diese Pläne bleiben nach wie vor eine Vision.
Es stockt gleich an mehreren Stellen
Vor allem im vergangenen Jahr mussten die Verantwortlichen des Innovationsparks gleich mehrere Rückschläge hinnehmen. Ein Rückblick:
Das Projekt scheint durch diese Probleme zurück auf Feld 1. Dies dürfte auch Einfluss haben auf den politischen Prozess. Das Zürcher Kantonsparlament muss über einen Rahmenkredit von über 200 Millionen Franken für den Innovationspark entscheiden. Der fehlende Gestaltungsplan und das Ausscheiden der Business-Fliegerei sind eher schlechte Argumente für eine millionenschwere Unterstützung.
Alle an einem Tisch
Um das Projekt dennoch vorwärtszutreiben, hat der Kanton Zürich im letzten Herbst eine Taskforce ins Leben gerufen. Diese soll den Innovationspark nun im Einklang mit allen Involvierten vorwärtstreiben. Das heisst: Bund, Kanton und die Gemeinden wollen nun am selben Strang ziehen, um das Areal in Zukunft zur Zufriedenheit aller betreiben zu können.
Es ist nicht verboten, intelligenter zu werden.
Peter E. Bodmer ist Präsident der Stiftung Innovationspark Zürich und der stellvertretende Leiter der neu gegründeten Taskforce. Für ihn sind die Niederlagen im letzten Jahr eine Chance. «Wir haben dadurch die Möglichkeit, nochmals über die Bücher zu gehen und den Prozess neu aufzugleisen.» Darum sei er Bund und Verwaltungsgericht sogar dankbar für ihre Entscheide.
Ziel sei es nun, dass die Taskforce einen Bericht verfasst, der den strategischen Rahmen für die Zukunft absteckt. Das heisst: Bund, Kanton und Gemeinden sollen sich bei den Plänen für den Innovationspark an diesem Papier orientieren können. So hätte man gemäss Bodmer von Anfang an vorgehen sollen. Aber: «Besser spät also nie», sagt er. «Es ist nicht verboten, intelligenter zu werden.»
Aber, die Zeit drängt. Die Weichen, dass der Innovationspark doch noch zum Erfolg wird, müssen in diesem Jahr gestellt werden. Peter E. Bodmer ist überzeugt, dass es einen entscheidenden Einfluss auf die Kreditaussichten hat, wenn die künftige Nutzung des Areals klar geregelt ist. «Wenn es mit dem Planungsrecht gut läuft, ist ein Kredit vermutlich gerechtfertigter.» Entscheidend sei aber auch, dass die Erfolge an den Randbebauungen fortgesetzt werden können.
«Ambitioniert, aber machbar»
Ziel ist es, dass dort, wo heute erst einzelne ETH-Studierende an elektrischen Passagierflugzeugen mit auswechselbaren Batterien tüfteln, bis Ende Jahr 500 Studentinnen und Studenten forschen, bis Ende 2022 sollen es gemäss Bodmer bereits 1000 sein. Der Kanton fordert, dass bis 2023 klar definiert ist, wie es mit dem Innovationspark weitergehen soll. «Das ist ambitioniert, aber machbar», sagt Bodmer. Jedoch nur, wenn 2021 der Weg gut aufgegleist wird.