- Die Stadt Zürich sowie die Fussballclubs FC Zürich und Grasshoppers Zürich spannen im Kampf gegen Fussballgewalt zusammen.
- Die Zusammenarbeit soll helfen, die verhältnismässig kleine Gruppe von Gewaltättern zu isolieren und strafrechtlich zu verfolgen.
- Es sollen unter anderem Videokameras zum Einsatz kommen, um die Hooligans aus der Anonymität zu reissen.
- Auch ein Konzept zum Schutz von Informanten ist geplant.
Die Stadt Zürich und die Strafverfolgungsbehörde ziehen künftig in der Hooliganproblematik am gleichen Strick. Die Expertengruppe der Clubs und die städtische Arbeitsgruppe Orbit werden deshalb in der Projektgruppe «Doppelpass» zusammengeführt, wie die Zürcher Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart (Grüne) vor den Medien erklärte.
Der Name ist ein Bekenntnis. Die Stadt wird mit den Clubs vertrauensvoll zusammenarbeiten.
Wichtig sei nun, dass die Fussballclubs, die Stadt Zürich und die Strafverfolgungsbehörden am gleichen Strick ziehen und eng zusammenarbeiten würden. «Das Schwarzpeterspiel zwischen allen Beteiligten hat ein Ende», sagte FCZ-Präsident Ancillo Canepa.
Einigkeit besteht darüber, dass «eine kleine Gruppe von Gewalttätern das Problem bildet». Diese Gewalttäter sollen isoliert und strafrechtlich verfolgt werden. Ein Thema ist der mögliche Einsatz von Videokameras dafür.
Informanten aus der Szene
Zudem überlegt sich die Arbeitsgruppe «Doppelpass» , wie Whistleblower geschützt werden können, die Informationen liefern oder Straftäter anzeigen. Ein weiterer Schwerpunkt soll das Engagement in der Prävention bilden.
Die Stadtzürcher Polizeivorsteherin Karin Rykart betonte an der Medienkonferenz, dass es keine schnelle Lösung für das Problem gäbe. Der Kampf gegen die Hooligans könne nicht von heute auf Morgen gewonnen werden.
Verstärkte Prävention an den Schulen
Wie es an der Medienkonferenz weiter hiess, soll auch das Engagement im Bereich der Prävention verstärkt werden. Der Fokus wird dabei künftig auf den jungen Fans liegen.
Die Radikalisierung erfolgt immer früher
Man wolle beispielsweise vermitteln, dass ein Gegner kein Feind sei und man nicht auf wehrlose Personen einprügeln soll.
Kein Zusammenhang mit der Stadionabstimmung
Wieso genau zu diesem Zeitpunkt die beiden Vereinspräsidenten, drei Stadtratsmitglieder sowie der Städtische Polizeikommandant vor die Medien traten, um im Grunde einzig den Zusammenschluss von zwei Arbeitsgruppen zu kommunizieren, konnten die Beteiligten nicht schlüssig beantworten.
Einen direkten Zusammenhang mit der im November anstehenden Abstimmung über die Zukunft des Hardturm-Areals - und damit eines neuen Fussballstadions - verneinten sie.