Derzeit gelten für Läden im Kanton St. Gallen mögliche Öffnungszeiten unter der Woche von 6 bis 19 Uhr und am Samstag von 6 bis 17 Uhr. Dazu gibt es einige Ausnahmen wie den Abendverkauf, den die Gemeinden regeln. Der neue Vorschlag sieht mögliche Öffnungszeiten von 5 Uhr morgens bis 22 Uhr abends vor.
Entstehen mehr Möglichkeiten für alle?
Die Befürworter argumentieren, kein Nachbarkanton habe gleich strenge Regeln wie St. Gallen. Zudem hätten sich die Einkaufsgewohnheiten der Menschen verändert. Die neue Regelung führe zu mehr Flexibilität für die Ladenbeitreibenden, aber auch für Konsumenten und Arbeitnehmerinnen.
Profitieren nur die Grossverteiler?
Auch in den Nachbarkantonen gebe es keine blühenden Einkaufsstrassen, halten die Gegnerinnen und Gegner dagegen. Die Hauptkonkurrenz der Läden sei der Onlinehandel, der so oder so 24 Stunden möglich sei. Eine Ausdehnung der Öffnungszeiten würde nur den Grossverteilern Vorteile bringen.
Die Pro-Seite sieht durch die Änderung der Öffnungszeiten auch eine Verbesserung für das Personal. Es könne attraktiv sein, in den Randzeiten zu arbeiten. Die Kontra-Seite hält dagegen, dass es zu zerstückelten Arbeitstagen kommen kann, zum Beispiel zu drei- bis vierstündigen Mittagspausen.
Der Anstoss für die Anpassung der Ladenöffnungszeiten kam von der SVP und der FDP. Sie reichten im Kantonsparlament einen entsprechenden Vorstoss ein. Nachdem der Kantonsrat das neue Gesetz angenommen hatte, kam es zu einem Ratsreferendum durch die SP und Teile der Mitte. Deshalb wird nun über die Vorlage abgestimmt.
Vierte Abstimmung zu diesem Thema
Über längere Öffnungszeiten wird im Kanton St. Gallen bereits zum vierten Mal abgestimmt. Das letzte Mal 2010. Die Vorlagen wurden immer abgelehnt.