In der ganzen Schweiz haben heute Morgen die obligatorischen Schulen ihre Tore wieder geöffnet. Nicht alle Kantone sind gleich gestartet. Im Tessin, in der Westschweiz, aber auch in Zürich und St. Gallen wird in den ersten Tagen und Wochen mit kleineren Gruppen und Halbklassen gearbeitet. Von der obersten Lehrerin der Schweiz wollten wir wissen, wie ihr der Tag der Rückkehr in Erinnerung bleiben wird.
SRF: Dagmar Roesler, heute war der erste Schultag – was ziehen Sie für ein Fazit?
Dagmar Rösler: Es war der erste Schultag und die Schüler waren natürlich aufgeregt, aber auch motiviert. Sie waren aber auch erstaunt, was für Schutz- und Hygienemassnahmen an ihren Schulen umgesetzt werden. Ich glaube, Sie haben sich ganz gut eingelebt, und morgen startet dann die Schule und es geht weiter.
War das ein relativ normaler Schultag?
Nein, es war sicher kein normaler Schultag. Bis zur Pause musste man erst mal diskutieren und auch die Regeln besprechen. Dazwischen mussten sich auch die Lehrer selbst informieren. Ferner musste das Material eingezogen werden und wir schauten auch, wie es den Kindern überhaupt geht, was sie vom Schulstoff der letzten acht Wochen überhaupt mitbekommen haben. Vielleicht konnte man dann nach der Pause mit etwas Schulstoff beginnen, aber nein, das war kein normaler Schultag und das wird auch der morgige Tag nicht sein.
Sind Sie persönlich zufrieden, wie der erste Tag über die Bühne ging?
Ja, was ich gehört habe, sind alle sehr zufrieden. Die erste Aufregung hat sich jetzt gelegt. Morgen kommt dann der zweite Tag, daraus ergibt sich eine gewisse Routine und wir können dann richtig mit Arbeiten beginnen. Natürlich können wir hier nicht von Normalbetrieb reden. Einige Klassen sind ja nur in Halbklassen erschienen, das ist eine planerische Aufgabe. Bei anderen ist die ganze Klasse da, hier werden die Abstand- und Hygieneregeln die Schwierigkeit sein. Es wird noch dauern, bis wieder völliger Normalbetrieb herrscht.
Das Gespräch führte Bähram Alagheband.