- Rückschlag für die Erweiterung und Modernisierung des Bahnhofs Lausanne: Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat Zweifel an der Statik des Projekts und verlangt von der SBB zusätzliche Abklärungen.
- Kanton und Stadt sind verärgert.
- Die Kernarbeiten zur Modernisierung des Bahnknotens konnten wegen fehlender Genehmigungen bisher nicht beginnen. Diese hätten bis Ende des Jahres eintreffen sollen; daraus wird nun nichts mehr.
Das BAV, das für die Genehmigung der Arbeiten zuständig ist, gab bekannt, dass es Teile des Dossiers an die SBB – die Bauherrin – zurückschickt und diese insbesondere auffordert, die statischen Aspekte der geplanten Strukturen unter den Bahnsteigen und dem Bahnhofplatz zu überarbeiten.
Das Amt weist auf «technische Mängel» hin und ist der Ansicht, dass die von der SBB eingereichten Pläne und Berechnungen nicht belegen, dass die Struktur des neuen Bahnhofs «statisch sicher sein wird». Die SBB muss diese Bereiche überarbeiten, vor allem, um die Sicherheit und die Lebensdauer der zu bauenden Elemente zu verbessern, was von der SBB nicht infrage gestellt werde, so das BAV.
Einige bereits laufende Bauabschnitte können fortgesetzt werden. Dazu gehören die Arbeiten an den Bahngleisen, der Bau des Parkhauses und die Instandsetzung verschiedener Bauwerke. Das Herzstück des Bauwerks bleibt jedoch stehen.
Erneute Berechnungen
Die SBB erklärte, dass sie die Verschiebung dieser Arbeiten «bedauere». Für die Ausarbeitung der Dossiers habe sie sich «auf das Know-how mehrerer anerkannter Ingenieurbüros in der Schweiz gestützt». Ausserdem habe sie Experten beauftragt, die Dossiers zu überprüfen und zu validieren.
Aufgrund der Forderungen des BAV beauftragte die SBB einen weiteren externen Experten. Dieser brachte «eine Reihe von Elementen zur Sprache, die eine Vertiefung und zusätzliche Studien erfordern».
Wie viel Zeit dies in Anspruch nehmen wird, ist noch nicht genau abschätzbar. Die Bauherrin erinnerte daran, dass der Umbau des Bahnhofs Lausanne «ein äusserst anspruchsvolles und komplexes Projekt» sei und versicherte, dass ihre Teams «mit Hochdruck» daran arbeiteten, die entstandenen Verzögerungen so gering wie möglich zu halten.
Zusätzliche Mittel
Diese Situation sei bedauerlich für die Anwohner, die Geschäftsleute und die Benutzer des Bahnhofs. Der Entscheid verzögere nicht nur die Inbetriebnahme der neuen Bahnsteige, sondern auch der neuen Tunnels für die Metrolinien m2 und m3.
Der Waadtländer Staatsrat und die Stadt Lausanne möchten nun mit Bundesrätin Sommaruga «zusätzliche Mittel» definieren, die «freigegeben werden könnten, um die künftigen Auswirkungen, insbesondere auf das Fahrplanprojekt 2025, zu begrenzen». Sie fordern die SBB und das BAV zudem auf, sich mit den nötigen Ressourcen und Kompetenzen auszustatten, um eine Taskforce zu bilden und die Anforderungen an die Experten abzuklären.