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Schwierige Standort-Suche Es gibt kein Asylzentrum in Küttigen

  • Das Aargauer Gesundheitsdepartement will eine grosse, kantonale Asylunterkunft bauen. Sie sucht aktuell nach möglichen Standorten in den Gemeinden.
  • Ein Standort ist aber bereits aus dem Rennen: Der Gemeinderat von Küttigen will kein Asylzentrum im Gebiet Ritzer.
  • Die Nähe zu Schwimmbad und Fussballplätzen berge Konfliktpotential, zudem sei der Standort «zentrales Entwicklungsgebiet» für die Gemeinde mit diversen privaten und kommunalen Bauvorhaben, heisst es in einer Mitteilung.
  • Die Gemeinde kann das Asylzentrum verhindern, denn das Land gehört ihr selber. Dies erklärt Gemeindepräsident Tobias Leuthard gegenüber SRF. Das Land werde weder verkauft noch im Baurecht abgegeben.

Wenige grosse Asylzentren statt viele kleine Unterkünfte – so der Plan der Aargauer Regierung. Asylzentren mit bis zu 300 Plätzen sollen entstehen, geprüft werden Standorte im ganzen Kanton.

Die Probleme an diesem Plan waren absehbar: Niemand nimmt ein grosses Asylzentrum mit Handkuss. Die Aargauer Gesundheitsdirektorin selber wehrt sich ja ebenfalls gegen ein Bundes-Asylzentrum auf dem eigenen Kantonsgebiet.

Der mögliche Standort Küttigen scheidet nun wohl also aus - die Gemeinde will ihr Land nicht zur Verfügung stellen, wie der Gemeinderat nach einem Gespräch mit der Gesundheitsdirektorin entschieden hat.

Auch in der möglichen Standortgemeinde Fislisbach dürfte es eine Absage an den Kanton geben, heisst es auf Anfrage, auch hier gehört das Land der Gemeinde. Der Gemeinderat entscheide aber definitiv erst im Januar.

Kanton bleibt zuversichtlich

Laut Angaben des zuständigen Departements sei erst in einigen Wochen klar, wie viele Standorte weiterhin geprüft werden. Die Verhandlungen seien aktuell am laufen. Im Rennen sind sieben weitere Standorte, unter anderem in den Gemeinden Baden-Rütihof, Fislisbach, Obersiggenthal und Rothrist.

Allerdings: Das Departement habe insgesamt rund 300 mögliche Parzellen angeschaut. Auch wenn die nun näher geprüften Standorte ausscheiden, sei das Projekt «Grossunterkünfte» nicht gestorben.

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