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Bild 1 von 8. Hier drängte sich früher der Verkehr durch die Altstadt von Brugg. Die Umfahrung befreite den Kern vom Durchgangsverkehr, nahm ihm aber auch das Leben. Bildquelle: Andreas Brandt/SRF.
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Bild 2 von 8. Läden, die auf eine Passantenlage angewiesen sind, haben es in der Altstadt von Brugg schwer. Wechsel sind häufig. Bildquelle: Andreas Brandt/SRF.
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Bild 3 von 8. Das «Eisi» ist die Schnittstelle zwischen der Neustadt und der Altstadt. Hier findet regelmässig ein Markt statt. Bildquelle: Andreas Brandt/SRF.
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Bild 4 von 8. Neumarkt 1 (rechts): Ankermieter ist hier die Migros. Neumarkt 2 (links): Hier ist Coop zu Hause. Die Fussgängerebene zwischen den beiden grossen Komplexen verbindet den Bahnhof und die Altstadt. Bildquelle: Andreas Brandt/SRF.
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Bild 5 von 8. Das Einkaufszentrum Neumarkt 2. Es zieht die Leute an, bzw. von der Altstadt ab. Bildquelle: Andreas Brandt/SRF.
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Bild 6 von 8. Ein äusserst pittoresker Teil von Brugg: Der grosse Platz an der Hofstatt. Hier soll primär gewohnt werden. Bildquelle: Andreas Brandt/SRF.
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Bild 7 von 8. Auf der unteren Hofstatt findet einmal jährlich das Hofstatt-Festival statt. Der Kulturanlass wird organisiert von Dampfschiff, Salzhaus, Odeon und Picc. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 8. Der schwarze Turm in Brugg bewacht die Brücke über die Aare. Dieser Lage an einer engen Stelle des Flusses verdankt Brugg seine Entstehung. Bildquelle: Stefanie Pauli/SRF.
Es ist nicht viel los, am Morgen in der Altstadt von Brugg. Die Hauptstrasse, an der die meisten Läden und Restaurants sind, ist fast menschenleer. Viele Schaufenster sind auch leer, weil die Vermieter ihre Ladenlokale nicht vermieten können. Es herrscht ein Teufelskreis: hat es wenige Läden, kommen weniger Passanten, was wiederum dazu führt, dass Läden nicht rentieren.
Diesem Teufelskreis versucht die Stadt Brugg jetzt entgegenzutreten. Mit einem neuen Altstadt-Reglement sollen Voraussetzungen für eine lebendigere Altstadt geschaffen werden. Bislang seien die Regeln, die für die Altstadt gelten, auf verschiedene Gesetze, Merkblätter und Reglemente verteilt gewesen, sagt Stefan Hein, Leiter Planung und Bau der Stadt Brugg.
Das Hauptproblem sieht Christian Blum, privater Stadtplaner und am neuen Reglement beteiligt, vor allem in der Lage der Altstadt. Das Zentrum habe sich in den letzten Jahrzehnten Richtung Bahnhof verschoben. Sowohl das Einkaufszentrum Neumarkt als auch die Fachhochschule hätten dafür gesorgt, dass die Altstadt neuerdings faktisch am Stadtrand liege.
Schilder an Fassaden erlauben
Das neue Altstadt-Reglement definiert zunächst Nutzungszonen. Denn nicht die ganze Altstadt soll im Zeichen von Gewerbe und Restaurants stehen. Im Gegenteil: in den Wohnzonen soll es ruhig sein. Ausserdem will die Stadt in diesen Zonen den Umbau von Erdgeschossen vereinfachen. Es soll möglich werden ein ehemaliges Ladenlokal in eine Wohnung umzubauen und beispielsweise die Schaufenster durch normale Fenster zu ersetzen.
Anders das Konzept in der Hauptstrasse. Dort sollen Restaurants und Läden Vorrang haben und gewisse Regeln etwas gelockert werden. Beispielsweise sollen Plakate und Schilder an den Fassaden möglich sein, genauso wie Restaurants Tische auf die Strasse stellen dürfen.
Bei den Läden in der Altstadt kommt aufgrund des Reglements keine Aufbruchstimmung aus. Die Situation sei schwierig, heisst es unisono. Allerdings ist Ratlosigkeit zu spüren, was zu tun sei, damit die Altstadt wieder lebendiger wird. Das Reglement wird als ersten Schritt in die richtige Richtung gewertet.
Bis Mitte Oktober liegt das Altstadt-Reglement nun zur öffentlichen Mitwirkung auf. Alle Interessierten sind aufgerufen, ihre Meinung kundzutun.