Die SVP will ihre beiden bisherigen Sitze im Ständerat verteidigen.
Neben dem amtierenden SVP-Ständerat Alex Kuprecht, der zur Wiederwahl antritt, haben die Parteimitglieder am Donnerstagabend Nationalrat Pirmin Schwander nominiert. Schwanders Name kommt auf die Ständerats- und auf die Nationalratsliste der Partei. Eine Doppelkandidatur ist für den Kanton Schwyz neu.
Die Doppelkandidatur ist ein Risiko, aber jedes Risiko hat auch Chancen.
Pirmin Schwander sitzt seit 2003 für die SVP im Nationalrat. Der 57-jährige Unternehmer aus Lachen soll in die kleine Kammer wechseln und damit den Sitz des 66-jährigen Peter Föhn verteidigen, der nach acht Jahren im Ständerat nicht mehr zur Wahl antritt.
Umstrittener Entscheid
Schwanders Doppelkandidatur gab innerhalb der Partei zu reden. Die SVP soll ihren Ständeratssitz verteidigen und nicht «Spiele» machen, die das Volk nicht goutieren könnte, sagte der ehemalige Parteipräsident Richard Bingisser an der Versammlung.
Ich sehe den Erfolg mit zwei Kandidaten nicht.
«Ich möchte nicht, dass wir verlieren», sagte Bingisser. Es sei auch ein Nachteil, dass beide SVP-Ständeratskandidaten aus der Region Ausserschwyz stammten. Der aktuelle Parteipräsident Roland Lutz teilt diese Bedenken nicht: «Pirmin Schwander wurde als Nationalrat breit gewählt und wird nicht nur als Ausserschwyzer wahrgenommen.» Die Mitglieder nominierten schliesslich das Duo Kuprecht/Schwander für den Ständerat deutlich.
FDP, CVP und SP greifen an
Die anderen Parteien wollen der SVP die beiden Schwyzer Ständeratssitze nicht kampflos überlassen. So hat die FDP den Schwyzer Regierungsrat Kaspar Michel für die Wahlen im Herbst nominiert. Der 48-Jährige sitzt seit 2010 in der Kantonsregierung und führt das Finanzdepartement. Michel ist ausgebildeter Historiker und Staatswissenschaftler und lebt mit seiner Familie in Rickenbach.
Anspruch hat auch die CVP angemeldet. Sie will mit Michels Regierungsratskollege, Baudirektor Othmar Reichmuth, den Sitz zurückerobern. Die CVP Schwyz war 2011 aus dem Ständerat ausgeschieden, als Bruno Frick nach 20 Jahren die Wiederwahl verpasste. Der 55-jährige Othmar Reichmuth ist gelernter Käser und Handelsfachmann. Er wurde 2010 in die Schwyzer Kantonsregierung gewählt. Er wohnt mit seiner Familie in Illgau.
Auch die Schwyzer SP hat angekündigt, sie wolle bei den Ständeratswahlen antreten. Sie hält ihre Nominationsversammlung am 15. Mai ab.