Die Zufriedenheit der BVB-Belegschaft liegt nur gerade bei 61 von 100 möglichen Punkten. Dies ergab die neuste Mitarbeiterbefragung, welche die Zeitung «Schweiz am Wochenende» vor kurzem publizierte. Damit ist das Resultat nicht nur schlechter, als bei der letzten Umfrage vor zwei Jahren, sondern auch schlechter im Vergleich zu anderen Verkehrsbetrieben in der Schweiz.
«Die Werte sind nicht dort, wo wir uns das wünschen», sagt BVB-Verwaltungsratspräsidentin Yvonne Hunkeler, die sich am Rande einer Medienkonferenz zum ersten Mal ausführlich zu den schlechten Umfrage-Resultaten äusserte. Sie hält fest, dass es in der letzten Zeit viele Veränderungen gegeben habe und diese zur Verunsicherung beim Personal beigetragen hätten. Man sei zusammen mit der Direktion daran, Massnahmen einzuleiten, die zu einer Verbesserung der Stimmung führen sollen.
Schlechte Stimmung rund um Lagler
Das «Regionaljournal Basel» von Radio SRF konnte in den letzten Wochen mit mehreren aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern sprechen, die am Hauptsitz am Claragraben arbeiten. Alle sagen übereinstimmend, dass Direktor Erich Lagler und sein Stellvertreter Stefan Popp für die schlechte Stimmung die Hauptveranwortung trügen. Mit unrealisierbaren Zielvorgaben übe Lagler Druck auf die Belegschaft aus, sagen mehrere Mitarbeiter unabhängig voneinander. Dies führe zu einer hohen Fluktuation in Bereichen, die der Direktion nahe stehen, namentlich bei HR, Finanzen oder Direktion.
Eine Auswertung der Abgänge, die im Personalmagazin der BVB aufgeführt sind, bestätigt diese Aussagen. Diese Auswertung sei jedoch mit Vorsicht zu geniessen, heisst es bei der BVB-Medienstelle. Nicht alle Abgänge würden im Personalmagazin publiziert, sagt Mediensprecher Benjamin Schmid.
BVB-Verwaltungsratspräsidentin Yvonne Hunkeler betont, man stehe weiterhin voll hinter Lagler und seinem Team. «Wir wollen die BVB zusammen mit der aktuellen Geschäftsleitung weiterbringen», sagt Hunkeler. Sie hofft nun auf weniger turbulente Zeiten. Der nächste Ärger steht aber bereits vor der Türe: Aktuell fehlen beim Fahrdienstpersonal rund 100 Mitarbeiter.
(SRF1, Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)