An den derzeit milden und sonnigen Oktobertagen sind noch immer Störche in der Region Basel anzutreffen - längst fliegen sie nicht mehr alle zum Überwintern in den Süden. Im Basler Schützenmattpark sind derzeit eine Vielzahl der Tiere anzutreffen.
Für Bruno Gardelli, Leiter der Storchenstation im aargauischen Möhlin, kein aussergewöhnliches Phänomen. In den 1950er-Jahren wurden Projekte mit dem Ziel, die Störche wieder in der Schweiz anzusiedeln, vorangetrieben. Zuvor waren die Störche hier ausgestorben. «Diese Vögel haben das Zugverhalten verlernt», erklärt Bruno Gardelli. Die Störche wurden aufgezogen und erst mit geschlechtsreifen drei Jahren freigelassen. Sie sollten in der Folge brüten und in der Schweiz bleiben. Was sie auch taten.
Auch die Jungen bleiben
Die Jungen haben zwar den Instinkt noch, dennoch bleiben auch vermehrt junge Tiere in der Region und fliegen nicht mehr in Richtung Süden. Für Bruno Gardelli sind mehrere Gründe möglich: Dank der milderen Temperaturen finden die Störche genug Futter oder aber sie schliessen sich - nach einem Flug in den Süden im ersten oder zweiten Lebensjahr - den Vögeln hier an und werden sesshaft.
Abfall ist das grössere Problem
Bruno Gardelli sorgt sich mehr um den heimischen Abfall denn um den Klimawandel. Die Störche könnten sich gut den klimatischen Bedingungen anpassen. Schwieriger seinen verdreckte Wiesen - zum Beispiel im Schützenmattpark. «Die Störche verwechseln liegengebliebene Luftballons oder Haargummis mit Würmern und fressen alles, was sie finden.» Das Verschlucken von Plastik oder Gummi sei zwar nicht lebensbedrohlich, aber vermeidbar. Darum appelliert er an die Parkbesucher: «Jeder kann seinen Beitrag dazu leisten. Die Tiere sollten nicht gefüttert werden. Und bei einer sauberen Umwelt findet ein gesunder Storch sein Futter auf jeden Fall.»