Jede Stunde werde das Rotlicht an der Kreuzung «Gstühl» elf Mal überfahren, stellt die Stadt Baden fest. Sie möchte deshalb eine fixe Radarfalle installieren. Der Einwohnerrat hatte das Projekt genehmigt und damit ein nationales Medienecho ausgelöst.
Grosses Echo
Ein «Aargauer Tabu» werde gebrochen, hiess es zum Beispiel. Es wäre der erste Blechpolizist an einer Aargauer Kantonsstrasse gewesen. Doch: Die Zahl der Unfälle am betreffenden Strassenabschnitt sei relativ gering, heisst es jetzt in einer Stellungnahme der Regierung.
Die nüchterne Auslegeordnung zum emotionalen Thema ist die Antwort auf einen Vorstoss aus der Region. Die Regierung äussert sich nicht sehr konkret zum Fall in Baden: Die kantonalen Verkehrsexperten würden dann entscheiden, ob eine Radarfalle an diesem Ort angemessen sei oder nicht.
Blitzkästen nur an «Unfall-Hotspots»
Die allgemeinen Äusserungen allerdings legen den Schluss nahe: Die Radarfalle in Baden wird kaum gebaut. Denn: Die Radarfalle würde an einer Kantonsstrasse stehen. Und im Grundsatz gilt: Im Aargau gibt es keine fixen Blitzkästen an Kantonsstrassen.
An diesem Grundsatz will die Regierung festhalten. Blechpolizisten sollen auch in Zukunft «nur dann zum Einsatz gelangen, wenn der Bedarf durch die Unfallstatistik und Unfallanalyse nachgewiesen ist und vom Einsatz der Anlage eine signifikante Verbesserung der Verkehrssicherheit zu erwarten ist», wie es wörtlich heisst.
Gemeinden können selber entscheiden
Kurz: Die Aargauer Kantonsstrassen bleiben wohl auch künftig weitgehend frei von fixen Radaranlagen. Auf Gemeindestrassen hingegen können die Kommunen weiterhin selber über solche Installationen entscheiden. Die Regierung stellt aber fest, dass aufgrund der bisherigen Erfahrungen wohl kaum «im grösseren Stil» Blechpolizisten installiert würden.