Mehr Sicherheitspersonal, bessere Schlösser, mehr Kontrollen. Nach Anschlägen auf Synagogen, jüdische Läden oder Schulen im Ausland haben die jüdischen Gemeinden in Zürich ihre Sicherheitsmassnahmen verstärkt. Und das kostet: Rund 1,5 Millionen Franken im Jahr.
Wir sind froh, dass der Bund endlich einsieht, dass wir bei der Sicherheit wichtige Arbeit leisten.
«Wir leben in erster Linie von den Steuern. Die hohen Ausgaben für die Sicherheit führen dazu, dass wir andernorts sparen müssen», sagt Shella Kertész, Präsidentin der grössten jüdischen Gemeinde in Zürich. Die Jüdinnen und Juden fordern deshalb seit Jahren mehr Unterstützung vom Staat.
Nun können sie einen ersten Erfolg verzeichnen. Letzte Woche hat der Bund erstmals anerkannt, dass der Schutz von jüdischen Einrichtungen eine «Angelegenheit von nationaler Tragweite» sei und dass sich der Bund «finanziell beteiligen kann».
Nun braucht es Geduld. Wir müssen zuerst aushandeln, wer genau bezahlt.
Für Shella Kertész eine gute Nachricht. Doch sie fordert nun Taten statt Worte. Der Zürcher Polizeivorsteher Richard Wolff hingegen mahnt zur Geduld: «Es steht nun fest, dass sich der Staat beteiligen wird. Wer genau bezahlt, müssen wir aber noch aushandeln.» Denn bisher haben sich Bund, Kanton und Stadt jeweils den schwarzen Peter zugeschoben.
Als erstes sei nun die Arbeitsgruppe des Bundes am Zug. Bis die jüdischen Gemeinden tatsächlich Geld erhalten, wird es noch eine ganze Weile dauern.