- Nach dem tödlichen Schuss am Filmset in New Mexico räumt der Regieassistent ein, dass er die Sicherheitsvorkehrungen nicht strikt befolgt habe.
- Die Polizei hat das Projektil sicherstellen können, das von jener Pistole stammt, die Schauspieler Alec Baldwin am Set des Westerns «Rust» benutzt hatte.
- Dies gaben die Ermittler bei einer Pressekonferenz in Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico bekannt.
- Laut der Polizei gibt es Hinweise darauf, dass sich noch mehr scharfe Munition am Set befand – dazu seien aber weitere Untersuchungen nötig.
Sheriff Adan Mendoza bestätigte: Die Pistole, mit der Alec Baldwin am letzten Donnerstag einen Schuss abgefeuert hatte, enthielt scharfe Munition. Die Ermittler hätten bei der Durchsuchung des Drehorts 600 Beweismittel sichergestellt, darunter drei Waffen sowie etwa 500 Munitionsladungen und Platzpatronen, hiess es an der Pressekonferenz vom Mittwoch weiter.
Die Untersuchungen dauerten an, sagte Bezirksstaatsanwältin Mary Carmack-Altwies. Es sei zu früh, um über eine mögliche Anklage zu entscheiden. Alle Beteiligten, darunter auch Schauspieler Alec Baldwin, würden mit der Polizei kooperieren und seien bereits mehrmals befragt worden. Das Sheriff-Büro betrachte die Untersuchung des Falls derzeit nicht als Mordermittlung, sondern als Ermittlung in einem Schusswaffenvorfall.
Kritik an Sicherheitsvorkehrungen
Im Visier stehen auch die beiden Mitarbeiter am Set, die mit den Waffen Umgang hatten: eine 24-jährige Waffenmeisterin und der Regieassistent, der Baldwin die Waffe gereicht hatte. Laut einem Polizeibericht hatte der Regieassistent dem Schauspieler dabei gesagt, dass es sich um eine «kalte Waffe» ohne Munition handele.
Vermutungen über laxe Sicherheitsvorkehrungen wurden auch von einem Bericht der Nachrichtenseite «The Wrap» gestützt, wonach einige Crewmitglieder in ihrer Freizeit angeblich scharfe Munition benutzten, um auf Bierdosen zu schiessen. Demnach hätte ein derartiges Zielschiessen wenige Stunden vor dem tödlichen Vorfall am Set stattgefunden, sagte eine Journalistin dem Sender CNN. Eine dieser Waffen sei an Baldwin weitergereicht worden. Die Polizei konnte die Angaben nicht bestätigen, teilte aber mit, dass dies untersucht werde.
Kamerafrau tödlich verletzt
Beim Vorfall während der Dreharbeiten auf einer Filmranch in New Mexico war Kamerafrau Halyna Hutchins tödlich verletzt worden. Hauptdarsteller und Produzent Baldwin hatte die jetzt von der Polizei als 45-Colt-Revolver ausgewiesene Waffe bei der Probe für eine Szene abgefeuert.
Regisseur Joel Souza wurde beim Zwischenfall an der Schulter verletzt, konnte das Krankenhaus aber wenig später wieder verlassen.