- Wie bereits andere Kantone untersucht nun auch der Aargau, ob es in seiner psychiatrischen Klinik Medikamententests gab.
- Die Universität Bern wird nun ab diesem Monat bis Mitte 2020 die Archive der Klinik Königsfelden durchsuchen.
- Bereits in den Kantonen Thurgau, Basel-Stadt, Bern und Zürich wurden ähnliche Untersuchungen angeordnet.
Der Fall gab schweizweit zu reden: In der psychiatrischen Klinik in Münsterlingen (TG) gab es umstrittene Medikamentenversuche. Von 1940 bis 1980 wurden tausenden Patientinnen und Patienten Medikamente verabreicht. Dies zeigt eine Untersuchung, die der Kanton Thurgau in Auftrag gab.
In der Folge tauchte die Frage auf, ob es solche umstrittenen Medikamententests auch in anderen Kantonen gab. Die Kantone Basel-Stadt, Bern und Zürich haben eine entsprechende Aufarbeitung bereits in Auftrag gegeben. Nun zieht auch der Aargau nach.
Klinikleitung geht von Versuchen aus
Konkret geht es um die psychiatrische Klinik Königsfelden in Windisch, welche seit rund 150 Jahren existiert. Die heutige Leitung der Klinik geht davon aus, dass ab den 1950er-Jahren Medikamentenversuche durchgeführt wurden. Eine Untersuchung soll nun die Details ans Licht bringen.
Die Klinik selbst hat die Aargauer Kantonsregierung darum gebeten. Diese ist, auch nach einem Vorstoss aus dem Kantonsparlament, dem nun nachgekommen. Das Institut für Medizingeschichte der Universität Bern wird nun allfällige Medikamententests aufarbeiten. Mitte des kommenden Jahres sollen die Ergebnisse vorliegen.