Gegenüber Radio SRF schätzen vier der grössten Schweizer Versicherungen ihre Schadenbelastung durch das Unwetter in der Region Zofingen:
- AXA Winterthur rechnet mit 28 Millionen Franken Schäden. Der Grossteil durch Schadenfälle bei Unternehmen.
- Die Mobiliar Versicherung meldet bislang 1700 Schadenfälle und einen geschätzten Schaden von rund 26 Millionen Franken.
- Die Basler Versicherung rechnet mit Schäden in der Höhe von 7 Millionen Franken.
- Bei der Zürich Versicherung geht man von einer Schadensumme von 6,5 Millionen Franken aus.
- Die aktuellste Schätzung der Aargauischen Gebäudeversicherung geht von Schäden in der Höhe von 85 Millionen Franken aus
Unternehmen sparen oft bei Betriebsausfall
Firmen haben einen grossen Spielraum bei den Versicherungen, die sie abschliessen. Einzig die Gebäudeversicherung ist für Unternehmer gesetzlich vorgeschrieben. Daneben gibt es eine grosse Auswahl an Versicherungsleistungen. Firmen müssen sich jeweils genau überlegen, ob sie sich für das Unternehmen rechnen.
Nur etwa die Hälfte der Unternehmen versichert sich etwa gegen den Betriebsausfall. Diese Versicherung zahlt, wenn ein Betrieb beispielsweise wegen eines Unwetters für eine gewisse Zeit nicht mehr produzieren oder öffnen kann. Reto Frei, Leiter Schadenversicherung von Unternehmenskunden bei der Basler Versicherung, rät dazu, sich zumindest einmal zu fragen, was bei einem Betriebsausfall passiere.
Jedes vierte Unternehmen erleidet einmal einen Betriebsausfall
Ein weiterer Knackpunkt sei, dass die Versicherungssumme stimme, sagt René Birri, Stabschef Unwetter bei der Mobiliar in Zofingen. Gerade ein Lagerbestand könne stark schwanken, da sei es wichtig, dass die Versicherung auf die aktuelle Situation des Unternehmens abgestimmt ist. Sonst zahlt die Versicherung den Schaden nicht.
Am Schluss ist es bei Unternehmen wie bei Privaten: Es ist ein Abwägen zwischen Risiken und Kosten. Denn alle Versicherungen kosten selbstverständlich und können für KMU zu einem grossen Kostenblock werden.