Was für die Autos die Autobahn, ist für die Velos die Velobahn: Ein Veloweg, auf dem man nur selten anhalten muss, andere Fahrradfahrer gefahrlos überholen kann und schnell an sein Ziel kommt.
Solche Veloschnellrouten, Veloschnellstrassen oder eben Velobahnen gibt es in der Schweiz noch nicht viele. Vor allem in Städten, Agglomerationen und grösseren Gemeinden sollen sie aber entstehen. Auf Strecken bis zehn Kilometer soll das Velo dank solcher Velobahnen das Auto ersetzen. Auch in den Kantonen Aargau und Solothurn sind solche Projekte geplant.
Im Aargau sind momentan vier Projekte angedacht, erklärt Carlo Degelo, Leiter der Abteilung Verkehr: In der Region Baden/Brugg, zwischen Aarau und Lenzburg, zwischen Aarburg und Olten, und in der Region Zofingen.
Der Kanton Aargau soll bitte bezahlen
Zum Projekt Zofingen hat der Kanton kürzlich bei den Gemeinden in der Region eine Umfrage gemacht. Die Pläne von «Vorzugsrouten» für Velos stossen demnach auf Zustimmung. An den Kosten wollen sich die Gemeinden aber möglichst nicht beteiligen. Im Aargau schreibt das Gesetz vor, dass der Kanton die Kosten trägt bei kantonalen Radrouten, die nicht innerorts auf dem Kantonsstrassennetz verlaufen.
Beim Projekt in der Region Zofingen belaufen sich die Kosten auf rund 30 Millionen Franken, so Carlo Degelo. Der Kanton Aargau will dafür Bundesbeiträge aus dem nächsten Agglomerationsprogramm beantragen. Realisiert werden könnte die Verbindung ab etwa 2025.
Solothurner Gemeinden müssten einspringen
Auch der Kanton Solothurn plant Veloschnellrouten. Zum Beispiel in der Region Olten/Aarau, zusammen mit dem Kanton Aargau. Es liegt auch eine Studie für eine neue Verbindung aus der Stadt Solothurn nach Grenchen und weiter bis Biel vor. In der Vernehmlassung kam dieser Plan bei den Gemeinden aber nicht gut an, sagt der kantonale Velobeauftragte Peter Portmann.
Die Gemeinden störten sich an den Kosten. Anders als im Kanton Aargau müssen im Kanton Solothurn die Gemeinden für Velowege aufkommen, die sich abseits von Kantonsstrassen befinden. Laut Portmann gibt es allerdings Überlegungen für eine Gesetzesrevision. Wie im Aargau soll auch im Solohurnischen der Kanton solche Velowege finanzieren. Bis zu dieser allfälligen Gesetzesänderung dauert es aber noch einige Jahre.
Velobahn auch ohne Kanton
Obwohl im Kanton Solothurn aktuell die Gemeinden Veloschnellrouten finanzieren müssen, gibt es hier laut Peter Portmann bereits eine solche Verbindung. Vor einem Jahr wurde die Wasseramt-Route eröffnet. Diese führt von Solothurn über Subingen via Burgäschisee ins bernische Herzogenbuchsee.
Finanziert haben den mehrere Millionen Franken teuren Bau vor allem die Gemeinden, so der kantonale Velobeauftragte. Auch der Bund habe aus dem Agglomerationsprogramm Beiträge geleistet. Der Kanton Solothurn habe nur bei Querungen von Hauptstrassen mitfinanziert.