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Verband Staatspersonal Aargau Lieber kein Präsident als ein SVP-Parteimitglied

An der Generalversammlung des Aargauer Staatspersonalverbandes wurde trotz Kandidat kein Präsident gewählt.

Der einzige Kandidat wurde nicht gewählt: Werner Scherer, SVP-Grossrat und Gemeindeammann in Killwangen, kandidierte als Einziger für das Präsidium des Staatspersonalverbands. Bei der Wahl am 17. Mai lief aber nicht alles wie er geplant hatte. «Die Wahl fürs Präsidium wurde durch einen Ordnungsantrag zurückgestellt», schreibt Scherer gegenüber SRF. Der Verband hat damit keinen Präsidenten. Die Delegierten verschieben die Wahl des Präsidenten. Sie wollen eine neue Kandidatensuche.

Behmen
Legende: Ein Teil der Staatsangestellten arbeitet hier im Aarauer Behmen. Andere im Aarauer Telli oder in Gebäuden im Buchenhof. SRF

Der mögliche Hintergrund: Die Aargauer SVP macht sich im Parlament seit Längerem für Sparübungen beim Staatspersonal stark. Lehrer oder Verwaltungsangestellte sollen zur finanziell schwierigen Situation des Kantons beitragen und sparen. Das kann die Reduktion von Stellen bedeuten, oder aber keine oder kaum Lohnerhöhungen für das Staatspersonal. Wurde SVP-Grossrat Scherer wegen seiner Parteizugehörigkeit nicht gewählt?

Die Risiken der Wahl eines SVP-Vertreters wurden an der GV durch den Aargauer Oberrichter Viktor Egloff, ehemaliger Präsident und Ehrenmitglied des Verbands, genannt. Dabei sei es nicht gegen Herrn Scherer als Person gegangen. Sondern um die Wirkung nach aussen, wenn der Aargauer Staatspersonalverband durch ein SVP-Parteimitglied präsidiert wird. «Mit dem Aufzählen von Ängsten und Risiken konnte ein Votant bei den Mitgliedern punkten», fasst Severin Frei, Vorstandsmitglied des Aargauer Staatspersonalverbands, den Ausgang der Versammlung zusammen.

Audio
Das Staatspersonal will keinen SVP-Präsidenten
aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 18.05.2018.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 4 Sekunden.

Das macht der Staatspersonalverband: «Als Verband des Aargauer Staatspersonals setzen wir uns engagiert für unsere Mitglieder ein. Davon profitieren Sozialarbeiterinnen genauso wie Schulzahnärzte, Bibliothekarinnen oder unsere Regierungsräte», sagt der Verband über sich selbst. Den Verband gibt es seit 127 Jahren und zählt nach eigenen Angaben über 1000 Mitglieder.

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