Die Provenienzforscherin Katharina Georgi nahm in den letzten zwei Jahren die 380 Werke unter die Lupe, die während der Nazi-Zeit den Weg ins Basler Kunstmuseum gefunden hat. Ende 2018 schloss sie die Untersuchung ab.
Erfreuliches Ergebnis
Georgi fand bislang kein Kunstwerk mit einer problematischen Vergangenheit. «Das ist eine gute Nachricht. Allerdings ist die Geschichte von rund 35 Werken lückenhaft.» Das bedeutet, dass Georgi die Besitzverhältnisse der Werke nicht vollständig klären konnte. Ein Indiz auf Raubkunst müsse das allerdings nicht sein. Trotzdem sagt Georgi, dass die Provenienzforschung diese Werke weiterhin im Blick halten müsse.
Dieses erste Projekt hat das Kunstmuseum zusammen mit dem Bundesamt für Kultur finanziert. Der Bund unterstützt schweizweit ein Dutzend Provenienzprojekte mit knapp einer Million Franken.
Untersuchung noch nicht abgeschlossen
Mit diesem positiven Resultat ist die Provenienzforschung am Basler Kunstmuseum aber nicht abgeschlossen. 2019 laufen zwei weitere Projekte an. Zum einen nimmt Katharina Georgi alle Werke unter die Lupe, die in der Nachkriegszeit, also von 1946 bis 1962 ins Museum gekommen sind. Und weiter soll auch noch das Kupferstichkabinett untersucht werden. Das Risiko, dass sich darunter Raubkunst befindet, sei allerdings relativ klein.
Fall Curt Glaser
Noch nicht abgeschlossen sind zudem die Untersuchungen im Fall Curt Glaser. Dabei geht es um rund 200 Zeichnungen und druckgrafische Werte aus der Sammlung des jüdischen Kunstsammlers Curt Glaser, die das Museum 1933 an einer Auktion in Berlin erstanden hatte. Der Fall hatte vor einem Jahr für Schlagzeilen gesorgt, weil sich die Erben Glasers und das Kunstmuseum nicht einig wurden. Der Vorwurf der Erben: Das Kunstmuseum habe die Werke zu günstig erstanden. Das Kunstmuseum setzte eine Arbeitsgruppe ein, die sich nun vertieft mit der Angelegenheit auseinandersetzt.