Das war der «Ersatzstein», den die Diebe zurückliessen, als sie den originalen Unspunnenstein 2005 aus einer Vitrine im Hotel Viktoria entwendeten. Ein Hinweis darauf, wo der Stein jetzt sein könnte?
So sah der originale Stein aus, bevor er 1984 zum ersten Mal gestohlen wurde. Einer, der ihm besonders nachtrauert, ist Peter Michel. Er ist Präsident des Turnvereins Interlaken und selber Steinstösser. 2011, beim letzten Unspunnenfest, hat er den «Chemp» am weitesten gestossen. Man habe die jurassischen Separatisten kontaktiert. «Unsere Briefe blieben ohne Antwort.»
Michel glaubt, dass der Stein noch im Jura ist.
Also los auf die Spurensuche im Jura!
Der 26-jährige Bélier-Chef Clément Piquerez hat keine Ahnung, wo der Stein ist. Er habe nichts damit zu tun. «Ich war damals 14 Jahre alt und zu schwach, um den Stein zu tragen.»
Michel Gury ist Mitbegründer der separatistischen Gruope Bélier im Jura. Nein, in seinem Garten sei der Stein nicht versteckt. Er würde den Stein zurückgeben. «Zumal Moutier nun in den Kanton Jura kommt.» Der Jurakonflikt sei aber noch nicht gelöst.
Auch Charles Juillard, jurassischer Staatsrat und Juradelegierter, wäscht seine Hände in Unschuld. «Ich sass zur Tatzeit vermutlich in einer Sitzung der jurassischen Regierung.» Von den Tätern distanziert er sich jedoch nicht explizit.
Auch Pierre-André Comte, Sekretär des Mouvement autonomiste jurassien, will nichts wissen vom Stein. «Solange Bern nicht den ganzen Südjura frei lässt, solange wird der Stein verschwunden bleiben.»
Dass der Stein bis zum Wettkampf am 27. August in Interlaken noch auftaucht – es ist mehr als ungewiss. Dann arbeiten sich die Steinstösser eben am Duplikat ab, das seit 1984 im Einsatz ist.