Wenn eine Hausbesitzerin in Wädenswil von Öl auf Gas umsteigt zum Heizen, erhält sie dafür 3500 Franken. Denn die Stadt am Zürichsee will ihren CO2-Ausstoss reduzieren. Und hat dafür neben dieser Prämie, letztes Jahr wurde sie 20 Mal beansprucht, auch noch andere Massnahmen ergriffen.
«Seit Anfang Jahr beträgt der Anteil Biogas in unserem Standard-Gas 20 Prozent», sagt der Wädenswiler Stadtrat Ernst Brupbacher. Der Anteil soll in den nächsten Jahren weiter steigen. Wer nur schon mit einem Fünftel Biogas heize statt mit Öl, reduziere seinen CO2-Ausstoss um die Hälfte, schreibt die Zürichsee-Zeitung.
Im Vergleich mit einer Ölheizung schneide eine Biogas-Heizung bei der CO2-Bilanz tatsächlich besser ab, sagt ETH-Energieforscher Christian Schaffner. Er hält es aber für unwahrscheinlich, dass Biogas für das Heizen von Gebäuden eine Zukunft hat. Schaffner verweist auf das Netto-Null-Ziel, dass der Bundesrat bis 2050 erreichen will.
«Das ist nicht mehr allzu lange, wenn man an die Lebensdauer einer Heizung denkt. Man muss sich fragen: Ist es sinnvoll, jetzt noch eine Gasheizung zu bauen - oder sollte man nicht direkt auf eine erneuerbare Energie setzen?» sagt Schaffner.
Geld nur noch für erneuerbare Energien
Klare Kritik an der Energie-Strategie der Stadt Wädenswil kommt von Ulrich Reiter. Er sitzt für die Grünen im Stadtparlament und sagt, er verstehe nicht, warum eine etablierte Technologie subventioniert werde. Vor allem aber stört ihn der Fokus auf das Gas: «Wir müssen bis 2050 CO2-neutral sein in der Schweiz. Gasheizungen für Gebäude haben keine Zukunft.»
Der Grüne Politiker fordert nun in einem Vorstoss, dass seine Stadt nur noch den Umstieg auf erneuerbare Energien mit Subventionen unterstützt.