Der Aargauer FDP-Ständerat Philipp Müller tritt nicht zur Wiederwahl an. Dies hat seine Partei am Mittwoch bekanntgegeben. Müller war erst seit 2015 Ständerat, vorher sass er zwölf Jahre im Nationalrat, und war von 2012 bis 2016 Parteipräsident der FDP Schweiz.
SRF: Wieso treten Sie nächstes Jahr bei den Wahlen nicht mehr an?
Philipp Müller: Man sollte zu einem Zeitpunkt gehen, wenn man noch Freude an einer Tätigkeit hat. Dann bleibt auch die Erinnerung positiv. Ich finde Ende 2019 ist die Zeit gekommen, um neuen Kräften Platz zu machen.
Wie stark spielt Privates eine Rolle - mehr Zeit zu haben für sich und die Familie?
Das Private spielt keine grosse Rolle. Ich bin seit einem Jahr frisch verheiratet, meine Frau ist berufstätig. Und sie lässt mir völlige Freiheiten. Wir haben das auch miteinander besprochen. Ich werde weiterhin als Generalunternehmer tätig sein. Dort habe ich ein grösseres Projekt - langweilig wird es mir also sicher nicht.
Sie haben lange gewartet mit dem Entscheid. Wollten Sie abwarten, was die anderen Parteien machen? War das die Strategie?
Nein, das war nicht die Strategie. Klar, die Ankündigung des Rücktritts von Pascale Bruderer (Aargauer SP-Ständerätin) hat Bewegung in die Aargauer Politlandschaft gebracht, die Parteien haben begonnen, sich zu positionieren. Aber das hat mich nicht aus der Ruhe gebracht. Ich habe schon lange darüber nachgedacht, was ich Ende 2019 machen soll und versucht in mich hineinzuhören. Ich bin zuversichtlich, dass die FDP den Ständeratssitz verteidigen kann. Mein Rückzug stimmt so für mich und hat nichts mit Strategie zu tun.
Das Gespräch führte Mario Gutknecht.
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Philipp Müllers politische Karriere beginnt bei der FDP Reinach. Er war von 1996-2004 Ortspräsident seiner Heimatgemeinde Reinach.
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Von 1997-2004 gehörte Müller dem Aargauer Kantonsparlament (Grosser Rat) an.
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National macht Müller erstmals im Jahr 2000 von sich reden, mit der 18%-Initiative. Er will den Ausländer-Anteil auf 18% begrenzen. Über 63% der Stimmberechtigten und alle Stände sagen Nein
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Bei den nationalen Wahlen 2003 wird Müller für den Kanton Aargau in den Nationalrat gewählt.
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Als Nationalrat ist er unter anderem Mitglied der staatspolitischen Kommission (SPK, Fachbereichsleiter für Migration) und der Kommission für Wirtschaft und Abgaben (WAK, Fachbereichsleiter Mehrwertsteuerreform).
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Im April 2012 wird Müller einstimmig (333 zu 0 Stimmen) zum neuen Parteipräsidenten der FDP gewählt.
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Ende 2016 löst ihn Petra Gössi ab.
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In die Schlagzeilen gerät Müller im September 2015, als er mit seinem Auto auf Grund von Übermüdung auf die Gegenfahrbahn gerät und eine 17-jährige Rollerfahrerin schwer verletzt.
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Dafür wird Müller von der Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau zu einer bedingten Geldstrafe von 150 Tagessätzen und einer Geldbusse von 10'000 Franken verurteilt.
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Müller wird Ende 2015 für seinen Heimatkanton Aargau in den Ständerat gewählt.
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Philipp Müller gilt über Parteigrenzen hinaus als Migrations-Experte. Er prägte die Umsetzung der Masseneinwanderungs-Initiative «Inländer light» massgebend mit. Müller tritt 2019 nicht zur Wiederwahl an. Er sagt dazu, «man sollte dann gehen, wenn man noch Freude hat».
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Der 66-jährige Aargauer Unternehmer ist seit 2015 Ständerat für die FDP. Zuvor sass er während zwölf Jahren im Nationalrat. Von 2012 bis 2016 war er Parteipräsident der FDP Schweiz.
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