Es ist eine Hiobsbotschaft für alle, die sich auf die Basler Fasnacht gefreut haben: Der Bund verbietet wegen des grassierenden Coronavirus alle öffentlichen Grossveranstaltungen mit mehr als tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Das bedeutet: Die Basler Fasnacht 2020 findet nicht statt.
Dieser Entscheid fiel uns schwer.
«Das Licht wird nicht gelöscht am Morgenstraich», sagt die höchste Fasnächtlerin, Comité-Obfrau Pia Inderbitzin, an einer Medienkonferenz am Freitagmittag. Am Morgen hat die Basler Regierung an einer Sondersitzung entschieden, die Fasnacht abzusagen, resp. die dafür nötigen Gesetze und Erlasse ausser Kraft zu setzen. «Dieser Entscheid fiel uns schwer», betonte Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann.
Gemäss dem Entscheid der Regierung macht man sich zum Beispiel strafbar, wenn man in der Nacht trommelt oder pfeift, sagte der Basler Justizdirektor Baschi Dürr. Oder auch, wenn eine Beiz zu lange geöffnet hat. Es gebe aber keine Ausgangssperre.
Man appelliere an die Eigenverantwortung der Aktiven. «Die Fasnächtler selber müssen dies durchsetzen. Wir werden nicht Räuber und Poli spielen», so Dürr. Polizisten würden Fehlbare auf die Rechtslage aufmerksam machen und allenfalls büssen. «Haltet Euch daran. Macht keine Fasnacht», so Baschi Dürr.
Es kann nicht wahr sein. Nun ist das eingetroffen, was niemand erhofft hat.
Fasnächtlerinnen und Fasnächtler sind konsterniert. Andreas Back, Obmann der Clique «J.B. Santihans» sagt auf Anfrage: «Es kann nicht wahr sein. Nun ist das eingetroffen, was niemand erhofft hat.» Für die Clique ist die Absage besonders bitter, denn sie hätte in diesem Jahr eine Jubiläumsfasnacht gehabt. Die Clique wird 100 Jahre alt. Wie sich die Clique an der Fasnacht verhalten wird, sei noch offen. Man entscheide an einer Vorstandssitzung am Freitagabend über das weitere Vorgehen.
Es tut weh, aber in irgendeiner Form wird es schon eine Fasnacht geben.
Gemischt sind die Reaktionen bei Leuten auf der Strasse. Während die einen Verständnis für den Entscheid haben, schütteln andere den Kopf. «Es tut weh, aber in irgendeiner Form wird es schon eine Fasnacht geben», sagt ein Passant beim Bahnhof, der auch ein aktiver Fasnächtler ist. «Das war absehbar. Ich nehme das ziemlich gefasst auf», sagt ein anderer.
Und auch in den sozialen Medien gibt es erste Reaktionen. So reimt der Schnitzelbank «Die Aabrennte»:
Das Verbot für Grossveranstaltungen gilt laut dem Departement des Innern bis zum 15. März und wurde aufgrund der besonderen Lage verhängt. Der Bundesrat beschloss das Verbot an einer ausserordentlichen Sitzung am Freitag. Grund für das Verbot sei der Schutz der Bevölkerung. Diese habe oberste Priorität.
Auch im Baselbiet wurden am Freitag zahlreiche Veranstaltungen abgesagt - betroffen sind die Umzüge auf dem Land sowie der Chienbäse in Liestal.