Beatmungsgeräte können über Leben und Tod entscheiden. Aber in vielen Spitälern in Italien, Frankreich oder Spanien fehlen solche Geräte zur Zeit. Dies spürt man bei der Medizinaltechnikfirma Hamilton aus Bonaduz schon seit einigen Monaten. Nun hat die Nachfrage nochmals zugenommen. «Rund um die Bekämpfung des Coronavirus sehen viele Spitäler im Ausland, dass sie viel zu wenig Beatmungsgeräte haben. Darum hat sich die Nachfrage bei uns nun vervielfacht», sagt CEO Andreas Wieland.
Noch vor Kurzem produzierte Hamilton 50 Beatmungsgeräte, inzwischen sind es schon 80 Stück pro Tag. Die Produktion wird noch weiter hochgefahren. Das Unternehmen hat dazu auch Mitarbeitende von anderen Bündner Firmen «ausgeliehen». «Wir haben viel Arbeit, andere hingegen mussten auf Kurzarbeit umstellen, da macht es Sinn, dass man einander aushilft», findet Andreas Wieland.
Ein Telefon und schon war die Bewilligung da
Inzwischen produziert das Unternehmen im 24 Stunden-Schichtbetrieb an sieben Tagen in der Woche. Um eine Arbeitsbewilligung für den Sonntag zu bekommen, habe er mit dem Bündner Regierungspräsidenten Christian Rathgeb telefoniert, sagt Wieland.
Innerhalb von einer halben Stunde hatten wir die Bewilligung.
Normalerweise ist es nicht einfach zu so einer Bewilligung zu kommen. In speziellen Zeiten wie der aktuellen wird dies offenbar unbürokratischer gehandhabt. «Bereits eine halbe Stunde nach diesem Telefonat haben wir die Bewilligung vom Bündner Amt für Industrie, Gewerbe und Arbeit erhalten, sagt Wieland gegenüber dem Regionaljournal Graubünden von Radio SRF.
Aber auch wenn das Unternehmen nun an sieben Tagen die Woche produziere, könne man die Nachfrage nach Beatmungsgeräten bei Weitem nicht decken im Moment.