- Die Ostschweizer Ärztegesellschaften kündigen die Verträge zu den regionalen Taxpunktwerten per Ende Jahr.
- Mit den seit 2003 geltenden Tarifen würden die Ostschweizer Ärztinnen und Ärzte ungleich behandelt, schreiben die Ärztegesellschaften.
- Die Ärztinnen und Ärzte fordern die Aushandlung neuer Tarife bis Ende Jahr.
2003 wurde das heute noch geltende Tarifsystem eingeführt. Damals hätten die Ostschweizer Ärzte auf einen tieferen Taxpunktwert als der Rest der Schweiz eingewilligt, schreiben die Ostschweizer Ärztegesellschaften. Nämlich 85 Rappen statt einem Franken.
Dadurch hätten sie jährlich rund zehn Prozent weniger abrechnen können als Kollegen aus anderen Kantonen. Sie erachten es als «stossend und ungerecht», dass diese Ungleichheit bis jetzt nicht angepasst wurde.
Die ungleiche Abgeltung der Arbeit verschärft die Nachwuchsprobleme der Ärzte in der Ostschweiz.
«Die ungleiche Abgeltung der Arbeit verschärft die Nachwuchsprobleme der Ärzte in der Ostschweiz», sagt Jürg Lymann, Präsident der Konferenz der Ostschweizer Ärztegesellschaften. Er vertritt die Ärzte der Kantone St. Gallen, Thurgau, Glarus, beide Appenzell, Graubünden und Schaffhausen.
Es ist nicht unsere Absicht, den Streit auf dem Rücken der Patienten auszutragen.
Die Kündigung der Verträge wird per 01.01.2019 wirksam - die Ostschweiz wäre dann in einem vertragslosen Zustand. Die Ärzte hoffen allerdings, in den nächsten Monaten faire und realistische Taxpunktwerte auszuhandeln. «Es ist nicht unsere Absicht, den Streit auf dem Rücken der Patienten auszutragen», sagt Lymann.
Als Reaktion auf die Kündigung von Seiten der Ärzte haben die Versicherer die Verträge ebenfalls gekündigt.