- Ab dem nächsten Frühjahr sollte die Bevölkerung eigene Patientendossiers im Internet eröffnen können.
- Doch nun gibt es im Aargau eine weitere Verzögerung, wie Recherchen von SRF zeigen.
- Auch schweizweit kommt das elektronische Patientendossier später.
Die Idee klingt einfach: Alle Daten zur Gesundheit eines Patienten sollen gesammelt und gespeichert werden. Ärzte, Apotheken und Spitäler können darauf zurückgreifen. Alle haben immer den gleichen Wissensstand. Damit sollen unnötige Tests und Behandlungen vermieden werden.
Bereits seit fast drei Jahren ist ein Gesetz für das elektronische Patientendossier schweizweit in Kraft. Seither wurde die Einführung jedoch mehrmals verschoben. Es sei ein komplexes Zusammenspiel von rechtlichen, organisatorischen und technischen Voraussetzungen sowie zahlreichen Akteuren, schreibt dazu die Koordinationsstelle von Bund und Kantonen.
Zuletzt schien jedoch Bewegung in die Sache zu kommen. In mehreren Zeitungen im Aargau haben die Verantwortlichen des Projekts Inserate für das elektronische Patientendossier geschaltet. Kommt es nun in den nächsten Wochen wie geplant? Maja Lütschg, Projektleiterin des Patientendossiers im Aargau winkt ab: «Der Frühling kann so nicht gehalten werden.» Sprich: Das elektronische Patientendossier kommt für die breite Bevölkerung später. Die Qualität sei wichtiger als Tempo, so Lütschg.
Der Aargau startet also später und auch schweizweit gibt es eine weitere Verzögerung geben. Ursprünglich war geplant, dass die Leute im Frühjahr ihr persönliches Patientendossier eröffnen können. Davon ist nun keine Rede mehr. Das Bundesamt für Gesundheit spricht davon, dass bis im Herbst 2020 das persönliche Patientendossier startet.