Ein begeisterter Lehrmeister auf Facebook, ein offizieller Empfang in der Mehrzweckhalle von Gontenschwil, unzählige Interviews bei verschiedenen Medien: Ramona Bolliger hat einen wilden Herbst erlebt.
An der Berufsweltmeisterschaft in Abu Dhabi gewinnt sie Gold als Bäckerin. Als «beste Bäckerin der Welt» wird sie deshalb betitelt. Bolliger musste an den World Skills einige Hürden überwinden: Fremde Maschinen in der Backstube, anderes Mehl als gewohnt – trotzdem gewinnt sie mit ihren Kreationen am Schluss den Weltmeistertitel.
Ramona Bolliger arbeitet aktuell an einer Hotelfachschule in Luzern. Sie entwickelt dort Backwaren für Aus- und Weiterbildungskurse. Ihre Lehre hat sie in der Dorfbäckerei in Gontenschwil absolviert.
Und sie will auch wieder zurück in die «normale» Backstube. «Ich möchte noch weitere praktische Erfahrungen sammeln, möchte noch in diversen anderen Bäckereien arbeiten. Und auch im Ausland, um zu wissen, wie man es dort macht.»
Die Berufslehre ist toll...
Langweilig werde es in ihrem Beruf sicher nicht, sagt die 21-Jährige überzeugt. «In der Lebensmittelbranche gibt es unzählige Möglichkeiten.» Auch deshalb findet Bolliger, dass die Berufslehre etwas zu schlecht «verkauft» werde. Es gebe heute unzählige Weiterbildungsmöglichkeiten.
Ich wollte einen handwerklichen Beruf lernen.
Ramona Bolliger hat die Bezirksschule absolviert, hatte gute Noten. «Einige Lehrer haben mich gefragt, weshalb ich eine Bäcker-Lehre mache», erzählt sie. Für sie sei Kanti und Studium oder ein Job im Büro aber nie in Frage gekommen. «Ich wusste, dass ich einen handwerklichen Beruf lernen will.»
An der Berufsschule und in der Lehrzeit habe sie sich sehr engagiert und interessiert. «Ja, ich wurde oft als Streberin bezeichnet», meint sie rückblickend. Aber das sei ihr egal. «Wenn mich etwas interessiert, dann frage ich halt nach.»
Der Bäcker-Beruf ist toll...
Was aber macht den Beruf der Bäckerin so attraktiv für sie? «Alles», sagt sie sehr schnell. «Man kann sich kreativ total entfalten, man kann etwas mit den Händen machen», führt sie weiter aus.
«Aber es gibt auch sehr viel zu lernen über die Zusammenhänge, zum Beispiel wie genau die Hefe reagiert. Und schliesslich gibt es auch immer etwas zu essen.»