Der SBB fehlen per Ende August 210 Lokführerinnen und Lokführer. Nebst Planungsfehlern habe die Corona-Krise die angespannte Situation zusätzlich verschärft, da viele Aus- und Weiterbildungskurse nicht hätten durchgeführt werden können. Die SBB setzt deshalb mindestens bis zum Fahrplanwechsel mehrere S-Bahn-Kurse aus.
Die meisten betroffenen Kurse im Kanton Zürich wurden im Lockdown ausgesetzt und hätten während des Sommers wieder hochgefahren werden sollen. Diese Kurse sind betroffen:
- Die meisten Kurse der S20 am rechten Seeufer.
- Die S21 im Furttal am Nachmittag.
- Zwei Kurse der S23 zwischen Zürich und Winterthur.
- Die S42 als Direktverbindung vom Aargauer Freiamt nach Zürich.
Der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) reagiert verärgert und ist besorgt über die Ausdünnung des Angebots. «So etwas hat es in der Geschichte der Zürcher S-Bahn noch nie gegeben», sagt ZVV-Sprecher Stefan Kaufmann. Dass die SBB nicht imstande seien, die bestellten Leistungen zu liefern sei ein trauriges Novum. Leidtragende seien in erster Linie die Fahrgäste.
Die Fahrgäste haben weniger Platz und weniger Verbindungen.
Die Nachricht komme nämlich zu einem sehr schlechten Zeitpunkt, so Kaufmann. Die Züge füllten sich langsam wieder. Ausserdem stünden Herbst und Winter bevor und in diesen Jahreszeiten seien am meisten Pendlerinnen und Pendler unterwegs. Diese hätten nun weniger Platz und es könnten nicht mehr überall funktionierende Reiseketten gewährleistet werden.
Nach Aussagen der SBB soll die Regelung bis zum Fahrplanwechsel im Dezember gelten. Der ZVV fordert von den SBB, dass sie schnellstmöglich zum Normalfahrplan zurückkehrt.