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Westumfahrung Biel Abfuhr für Bieler Westast-Komitee

Der Vorschlag eines Bürgerkomitees für eine andere Stadtumfahrung ist laut der Regierung zu wenig wirkungsvoll.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der Vorschlag eines Bürgerkomitees sei grundsätzlich machbar, sagt die Kantonsregierung.
  • Doch der Vorschlag entlaste die Quartiere weniger als das kantonale Projekt.
  • Die Variante sei zudem für Kanton und Gemeinden teurer, weil der Bund weniger zahlen würde.

Der Berner Regierungsrat beruft sich auf Fachleute von Bund und Kanton. Diese haben sich mit dem Vorschlag des Bürgerkomitees «Westast - So nicht!» auseinandergesetzt, welcher im vergangenen November ins Spiel gebracht wurde. Der Vorschlag sieht einen Tunnel ohne Anschlüsse in der Stadt Biel vor. Auf diese Weise solle das Stadtbild geschont werden.

Das Projekt des Kantons

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Dieses Projekt sieht eine 2,3 Kilometer lange vierspurige Strasse vor, die weitgehend unterirdisch in zwei Tunneln zwischen der Verzweigung Brüggmoos und der Seevorstadt verläuft.

Mit den beiden Anschlüssen Bienne-Centre und Seevorstadt soll die Umfahrung ans städtische Strassennetz angeschlossen werden. Für die beiden Zufahrten müsste der Tunnel geöffnet werden.

Die Fachleute kommen laut Mitteilung der Berner Kantonsregierung zum Schluss, mit dem Alternativ-Vorschlag könnten die Quartiere weniger stark vom Verkehr entlastet werden. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis stimme so nicht.

«Grundsätzlich machbar»

Das Projekt des Komitees erhält von der Kantonsregierung die Bestätigung, dass es «grundsätzlich machbar» sei. Trotzdem lehnt sie eine vertiefte Prüfung ab. Für einen detaillierten Vergleich mit dem kantonalen Projekt müsste der Vorschlag des Komitees zuerst weiterentwickelt werden. «Das wäre mit Kosten im zweistelligen Millionenbereich verbunden», sagt Baudirektorin Barbara Egger. Zahlen müssten das die betroffenen Gemeinden oder der Kanton. «In Anbetracht unserer finanziellen Situation gehe ich davon aus, dass das nicht möglich ist.»

«Nicht nachvollziehbar»

Das Komitee «Westast - So nicht!» kritisierte am Dienstag den Regierungsrat. Dieser habe das Projekt auf intransparente Art «geprüft» und mit nicht nachvollziehbaren Argumenten verworfen. Dass beim offiziellen Projekt einfach andere Quartiere stark belastet würden, werde tunlichst verschwiegen.

Man lasse sich aber nicht entmutigen, sagte Sabine Brenner vom Komitee. Das Thema dürfte diesen Donnerstag im Bieler Stadtrat zur Sprache kommen und in der Juni-Session hoffe man auf eine konstruktive Diskussion im Grossen Rat.

Man muss zusammen reden.
Autor: Erich Fehr Stadtpräsident Biel

Auch der Bieler Stadtpräsident Erich Fehr ist gespannt darauf, wie die Debatte im Kantonsparlament verlaufen wird. Weil der Widerstand gegen das kantonale Projekt gross ist, bleibe für die Stadtregierung der Dialog wichtig. «Man muss gemeinsam eine Lösung suchen, welche möglichst breiten Kreisen der Bevölkerung Rechnung trägt.»

Audio
Begründung der Absage an das Komitee
aus Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 15.05.2018.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 3 Sekunden.

Das letzte Wort wird voraussichtlich ohnehin erst in Jahren vor Gericht gesprochen: Beim zuständigen Bundesamt UVEK sind rund 630 Einsprachen gegen das kantonale Projekt hängig. Sie können gegebenenfalls anschliessend vor das Bundesverwaltungsgericht und dann vor das Bundesgericht weitergezogen werden.

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