Einer der Bitcoin-Pioniere der Schweiz, Niklas Nikolajsen, wählte heute grosse Worte: «Das ist ein historischer Moment», sagt er im Interview mit «10vor10». Nikolajsen ist Gründer des Finanzdienstleisters Bitcoin Suisse in Baar. Erstmals hat Bitcoin auf mehreren Handelsplätzen die psychologisch wichtige Marke von 10'000 Dollar geknackt.
Was Google-Suchen mit dem Bitcoin-Kurs zu tun haben
Die Kryptowährung legt in diesem Jahr Kurssprünge hin, die bei manch einem die Warnlampen aufblinken lassen. «Wenn ein Kurs an einem Wochenende um 20 Prozent steigt und innerhalb eines Jahres um 900 Prozent, dann ist sicher ein Teil davon Spekulation», sagt Andreas Dietrich vom Institut für Finanzdienstleistungen in Zug. Einen Grund für die Kurssprünge ortet er bei den Medien. «Wenn die Leute in den Medien ständig zu hören bekommen, dass der Kurs steigt und die Obergrenze noch lange nicht erreicht ist, dann kann manch einer das Gefühl bekommen, er könne auch bei einem Kurs von 8000 oder 9000 noch einsteigen», so Dietrich.
Wie eng die Verbindung zwischen Informationen über Bitcoin und dessen Kurs ist, zeigt dies: Bitcoin-Sucheingaben auf Google korrelieren seit 2010 stark mit der Preisentwicklung des Bitcoins.
Zum Kursanstieg beigetragen haben dürfte auch der Entscheid der renommierten Derivate-Börse CME, bald einen Future auf Bitcoin aufzulegen. Damit hätten Investoren leichteren Zugang zur virtuellen Währung.
«Legen sich nicht ihre Vorsorgegelder in Bitcoin an!»
Nicht nur externe Beobachter, selbst Exponenten aus der Branche warnen vor übermässigem Optimismus. Bitcoin-Unternehmer Niklas Nikolajsen sagt zwar, es sei wahrscheinlich, dass der Kurs die Höchstmarke noch lange nicht erreicht habe. Er warnt aber auch: Man habe es hier mit einer neuen und riskanten Vermögensklasse zu tun. «Legen Sie also nicht ihre Vorsorgegelder in Bitcoin an! Aber es ist vermutlich eine gute Idee, einen Bitcoin oder zwei zu kaufen».