Für das schwedische Möbelhaus Ikea ist 2018 ein geschichtsträchtiges Jahr. Anfang Jahr starb Firmengründer Ingvar Kamprad 91-jährig. Ausgerechnet im Jubiläumsjahr, denn die Schweden feiern dieses Jahr 75-jähriges Bestehen.
Und: Heute vor 60 Jahren öffnete das erste Ikea-Möbelhaus überhaupt. In der Kleinstadt Älmhult in Südschweden. Mittlerweile gibts es über 300 Filialen weltweit.
Start in Spreitenbach
Das allererste Möbelhaus ausserhalb Skandinaviens öffnete 1973 – im aargauischen Spreitenbach. Der erste Geschäftsführer: Ein Schwede namens Jan Aulin. Danach macht sich Ikea daran, die Welt zu erobern
Zum Jubiläum begleitet die «Tagesschau» einen echten Möbel-Kenner durch die Filiale Spreitenbach. Christoph Schindler ist Dozent für Objektdesign an der Hochschule Luzern – und befasst sich dabei kontinuierlich mit Ikea-Produkten.
«Eine wichtige, historische Referenz»
Er weiss zu fast allem etwas zu sagen. Zum Beispiel zum Retro-Tisch mit abschraubbaren Beinen. «Das wäre jetzt eine ganz wichtige, historische Referenz», sagt Schindler. «Man kann das sehr gut auseinanderschrauben. Ikea hat das etabliert und daraus ein tragendes Geschäftskonzept gemacht.»
Konzept war für Schweiz revolutionär
Für den Schweizer Möbelmarkt sei Ikea 1973 revolutionär gewesen. «Der unglaublich attraktive Preis, für den es zehn Jahre keine Mitbewerber gab. Und die Möglichkeit, Möbel mit der Häufigkeit zu wechseln, wie man Kleider wechselt», sagt Christoph Schindler.
Ein Konzept, das Ikea bis heute durchziehe, sagt Schindler vor dem klassischen Holzgestell aus Kieferholz. «Das ist mein persönliches Ikea-Lieblingsprodukt. Da steckt viel drin, für das Ikea steht. Der Preis ist äusserst attraktiv und es wird mit ungewöhnlichen, günstigen Materialien gearbeitet.»
Manche Dinge ändern sich nie
Auch Ikea habe sich über all die Jahre wandeln müssen. Manche Dinge aber, die ändern sich nie. «Das Billy-Regal ist der Ikea-Klassiker schlechthin», sagt Christoph Schindler. «Nächstes Jahr wird es 40 Jahre alt. Das Regal ist zeitlos und man kann es wunderbar an die Zeit anpassen.»
Zwei Stunden ist Christoph Schindler unterwegs – viel zu wenig für das ganze Ikea-Universum.