Mit gefälschten Euro-Banknoten ist im vergangenen Jahr weltweit ein Schaden von rund 36 Millionen Euro entstanden. 2016 war die Schadenssumme mit 40 Millionen Euro noch etwas höher. Damals hatten gefälschte 500-Euro-Scheine die Schadensumme stark vergrössert, teilte die Europäische Zentralbank (EZB) mit.
2017 wurden rund 694’000 Euro-Blüten sichergestellt. Das sind etwa 1,5 Prozent mehr als 2016. Seit letzten April ist aber eine neue Serie von 50-Euro-Noten im Umlauf, die fälschungssicherer ist. In einem Jahr sollen dann neue 100er- und 200er-Noten folgen.
Viele «falsche Fuffziger»
Bei Fälschern ist immer noch die 50-Euro-Banknote am beliebtesten. In Deutschland macht sie einen Anteil von 65 Prozent der Fälschungen aus, in der restlichen Eurozone sind es 53 Prozent.
Weil aber fast 21,4 Milliarden Euro-Banknoten im Umlauf sind, die zusammen einen Wert von knapp 1,2 Billionen Euro haben, ist der Falschgeldanteil trotz allem äusserst gering.
Den Fälschern erschweren das Handwerk vor allem die verbesserten Sicherheitsmerkmale der Euro-Geldscheine. «Seit der Einführung der Europa-Serie mit verbessertem Fälschungsschutz ist ein Rückgang der Falschgeldzahlen festzustellen», sagte Carl-Ludwig Thiele, im Vorstand der Bundesbank für Bargeld zuständig. Insbesondere die Zahl der 20-Euro-Blüten sei deutlich gesunken.
«Bescheidene Qualität»
Die Qualität der Fälschungen der neuen Euro-Banknotenserie sei in den meisten Fällen bescheiden, urteilt Stefan Hardt, Leiter des Zentralbereichs Bargeld bei der Deutschen Bundesbank. Bewährt habe sich das durchsichtige Porträtfenster in der Banknote: «Das schaffte bisher keiner.»
So behelfe sich mancher Gelegenheitsfälscher mit billigen Farbkopien, die dann auch noch dilettantisch zusammengeklebt seien. Solche Blüten würden dann gerne auf Weihnachtsmärkten unters Volk gebracht. «Da helfen die besten Sicherheitsmerkmale nichts, wenn im Dunklen mit Handschuhen Geldscheine auf Echtheit geprüft werden», erklärte Hardt den Erfolg der Geldfälscher.