Die Raiffeisen-Banken zählen 1,9 Millionen Mitglieder. Jeder vierte Einwohner der Schweiz ist Raiffeisen-Genossenschafter.
An den Generalversammlungen dieser Tage zeigt sich: Die Affäre um den ehemaligen Raiffeisen-CEO Pierin Vincenz gibt zu Reden. Sie sorgt für Vertrauensverlust. Und sie bewegt Präsidenten der einzelnen Gesellschaften dazu, Reformen zu fordern.
1. Das Stimmungsbild an der Basis
Die Genossenschafter an der Generalversammlung in Schaffhausen machen einen klaren Unterschied zwischen ihrer regionalen Genossenschaft und Raiffeisen Schweiz. Die Affäre um Pierin Vincenz nehmen sie mit Wut, Fatalismus oder schwarzem Humor.
2. Marlis Pfeiffer-Seiler, Verwaltungsratspräsidentin Raiffeisen Schaffhausen
Marlis Pfeiffer-Seiler weist auf das schwierige Zusammenspiel zwischen Verwaltungsrat und Geschäftsleitung hin. Sie fordert die Zentrale auf, die einzelnen Raiffeisen-Banken nicht ausser acht zu lassen und die Stimmung regelmässig einzufangen.
3. Erwin Scherrer, Verwaltungsratspräsident Raiffeisen Wil
Noch deutlicher wird Erwin Scherrer. Er betont: Die Spitze in St. Gallen ist eine Tochtergesellschaft des Genossenschafts-Verbunds. Umso wichtiger sei es, dass die einzelnen Banken diese Spitze besser im Griff hätten. Eine Strukturreform sei angezeigt.
4. Kurt Sidler, Verwaltungsratspräsident Raiffeisen Luzern
Für Kurt Sidler zeigt sich bei einer so dominanten Figur wie Pierin Vincenz, dass es einen starken Verwaltungsrat braucht. Darum will er, dass die regionalen Genossenschaften mitentscheiden können, wer im Verwaltungsrat von Raiffeisen Schweiz Einsitz nimmt.