Die Bitte des Bundesrates ist klar: Unternehmen sollen nach Möglichkeit die Zeit des Homeoffice noch fortführen, nur schon um grosse Pendlerströme im öffentlichen Verkehr zu verhindern.
Zahlreiche Grosskonzerne in der Schweiz folgen der Bitte des Bundesrats. Das zeigt eine Umfrage von Radio SRF. Die befragten Konzerne erwägen frühestens ab dem 11. Mai, wenn die Schulen wieder aufgehen, ihr Homeoffice-Regime zu lockern – aber auch dann nur schrittweise.
Normalität erst im Sommer
So arbeitet zum Beispiel Swiss Life derzeit einen Plan aus, wie die gestaffelte Rückkehr ins Büro vonstattengehen könnte. Auch Swiss Re und UBS planen, die Belegschaft in Etappen ins Büro zurückzuholen. Zahlen, wann wie viele Angestellte zurückkehren sollen, will noch kein Unternehmen nennen.
Einzig die Credit Suisse lässt durchblicken, dass sich bei ihr die Rückkehr ins Büro über mehrere Monate erstrecken wird. Die Zürich Versicherung hat gar entschieden, ihr Homeoffice frühestens ab Juni zu lockern.
Sonderweg Novartis
Einen etwas anderen Weg geht Novartis. Beim Pharmakonzern loggen sich derzeit in der Schweiz etwa 10'000 Angestellte von zu Hause ins Firmensystem ein. Auch hier ist frühestens ab dem 11. Mai eine Lockerung geplant. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen dabei aber weltweit selbst entscheiden können, ob sie schon ins Büro zurückkehren möchten oder nicht.
In der Schweiz werde man die Belegschaft aber ermuntern, vorerst doch noch im Homeoffice zu bleiben, so ein Sprecher von Novartis. Das schone den öffentlichen Verkehr und ermögliche Novartis, die Büros vorzubereiten.
Nächste Bewährungsprobe für Konzerne
Unternehmen müssen nämlich sicherstellen, dass sie ihre Belegschaft das Social Distancing auch dann einhalten kann, wenn die Büroetagen nach und nach wieder bevölkert werden.
Das wird nach gemeisterter Homeoffice-Prüfung dann die nächste Bewährungsprobe für Unternehmen und Angestellte sein. Doch bis dahin wird Homeoffice landauf landab für viele noch weit bis in den Sommer zum Alltag gehören.