- Bei der Privatbank Julius Bär kommt es im Rahmen der am Morgen angekündigten Ausdehnung des Kostenprogramms zum einem weiteren Stellenabbau.
- Insgesamt dürfte dies zu einem Abbau von rund 5 Prozent der derzeitigen Belegschaft oder ungefähr 400 Stellen führen, sagte COO Nic Dreckmann an einer Telefonkonferenz zum Jahresergebnis.
- Zudem soll die Geschäftsleitung auf fünf von 15 Personen eingedampft werden.
Neben Bollinger gehören dazu Chief Operating Officer Nic Dreckmann, Risikochef Oliver Bartholet, Finanzchefin Evie Kostakis und Chefjurist Christoph Hiestand. Den Jahresgewinn konnte Bär auch dank der Auflösung von Steuerrückstellungen auf eine Milliarde Franken von 453 Millionen Franken mehr als verdoppeln.
Die Bank hatte am Morgen angekündigt, das laufende Kostensparprogramm um weitere 110 Millionen Franken zu erweitern, womit die Kostensenkungen insgesamt rund 250 Millionen Franken erreichen sollen. Die Einsparungen würden sowohl bei allgemeinen Kosten wie auch Personalkosten realisiert, sagte sagte COO Nic Dreckmann, wobei aber zur Hauptsache die Schweiz betroffen sei.
Das Ziel des Kostenprogramms sei eine Verbesserung der Kosten-Ertrags-Relation (CI-Ratio), die sich in den vergangenen Jahren enttäuschend entwickelt habe. Auch 2024 hat die Privatbank mit einer CI-Ratio von 70,9 Prozent ihr eigenes Mittelfristziel von «unter 64 Prozent» klar verfehlt.
Abbau Private-Debt-Portfolio
Gut voran komme derweil der Abbau des Private Debt-Portfolios, bekräftigte Finanzchefin Evie Kostakis. Dieses belaufe sich noch auf noch 400 Millionen Franken, nachdem es vor Jahresfrist rund 800 Millionen betragen hatte. Sie erwarte nun, dass das Portfolio bis Ende 2026 unter 100 Millionen Franken zu liegen komme.
Die Bank hatte vor Jahresfrist mit der Total-Abschreibung ihres Engagements bei der Signa-Gruppe auch den kompletten Ausstieg aus dem Private Debt-Geschäft beschlossen. Dass es nach dem massiven Kreditabschreiber des vergangenen Jahres zu Rückerstattungen kommen könnte, sei nicht ausgeschlossen: Diese dürften aber «nicht substanziell» ausfalle, erklärte die Finanzchefin.
Keine weiteren Ausführungen wollten die Julius Bär-Verantwortlichen bezüglich der weiterhin laufenden Finma-Untersuchung zum Signa-Debakel machen.