Das Wichtigste in Kürze
- 2016 lief es den grossen Firmen weniger gut als auch schon.
- Es gibt diverse Gründe dafür: Bussen bei den Banken, die schwächelnde Konjunktur in China oder auslaufende Patente.
- Die Folgen des Schweizer Frankens haben 2016 bei den börsenkotierten Unternehmen jedoch kaum Spuren hinterlassen.
- Kleinere Schweizer Unternehmen haben im vergangenen Jahr besser abgeschnitten.
Das vergangene Jahr wird nicht in die Geschichtsbücher der Schweizer Unternehmen eingehen. Zumindest, wenn es nach dem Chefstrategen der Bank Julius Bär, Christian Gattiker, geht. «Wenn man die Umsatz- und Gewinnentwicklung anschaut, dann war es eigentlich ein Jahr zum Vergessen», sagt er. Stagnierende Umsätze, rückläufige Gewinne: Besonders den grossen Firmen lief es nicht so gut wie auch schon.
Die Gründe dafür sind unterschiedlich: Hohe Bussen bei den Banken, die schwächelnde Konjunktur in China, die vor allem die Uhren- und Luxusgüterindustrie bremste, oder auslaufende Patente in der Pharmaindustrie.
Wertschöpfungskette zügig anpassen
Die Folgen des starken Schweizer Frankens – 2015 noch deutlich spürbar – haben im vergangenen Jahr bei den börsenkotierten Unternehmen aber kaum noch Spuren hinterlassen. «Diese Unternehmen sind immer gross genug, um ihre Wertschöpfungskette ziemlich zügig anzupassen. Und die Frankenstärke ist eine Voraussetzung, mit der man immer in den letzten 40 Jahren wirtschaften musste. Und das machen sie, in dem sie gewisse Tätigkeiten halt neu aufteilen – zum Teil ins Ausland verlegen – und einfach viel fitter werden», sagt Gattiker weiter.
Ganz klar eine starke Korrelation zwischen Gewinnwachstum und Kursentwicklung.
Ganz grundsätzlich lässt sich sagen: Kleinere Schweizer Unternehmen haben im vergangenen Jahr besser abgeschnitten als die riesigen Konzerne. Das widerspiegelt sich auch im Wert der Aktien, sagt der Chefanalyst der Bank Vontobel, Panagiotis Spiliopoulos. «So haben die grosskapitalisierten Werte im 2016 deutlich an Boden verloren – im mittleren, einstelligen Bereich. Während die kleineren und mittleren Werte doch einiges an Boden gutgemacht haben. Ganz klar eine starke Korrelation zwischen Gewinnwachstum und Kursentwicklung.»
Wer sich im vergangenen Jahr vor allem an die Aktien einer mittelständischen Firma gehalten hat, der kann beim den diesjährigen Jahresabschluss also auch auf eine grosszügige Dividende hoffen.