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Börsen-Beben Wall Street: Die Trump-Party-Stimmung ist vorbei

Nachdem die US-Börsen am Montag regelrecht eingebrochen sind, ging der Ausverkauf am Dienstag weiter. Auch viele Börsen in Asien und Europa drehten ins Minus. Zu den Verlierern gehörten Technologie-Aktien, die bis vor Kurzem noch für ihre Kursfeuerwerke gefeiert worden waren.

Benita Vogel

Wirtschaftsredaktorin

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Benita Vogel arbeitet seit 2022 für SRF TV. Die Wirtschaftsjournalistin schrieb zuvor unter anderem für den «Tages-Anzeiger», die «Sonntagszeitung» und die «Handelszeitung».

Was ist an der Wall Street passiert?

50 Tage nach der Amtseinführung von Donald Trump zum US-Präsidenten hat die Stimmung an den Börsen umgeschlagen. Seine hohen Zoll-Ankündigungen gegen Handels-Freund und Handels-Feind sorgen für Angst vor höheren Preisen, sprich Inflation – seine Rückzieher für Unsicherheit und Chaos. Beides ist Gift für die Wirtschaft und die Börsen. In der angelsächsischen Presse geht deshalb die Angst um vor einer «Trump-Cession», also einer Trump-Rezession. Entsprechend verlieren Anleger und Anlegerinnen ihre Zuversicht hinsichtlich steigender Unternehmensgewinne und guter Geschäftsentwicklungen in der Zukunft und verkaufen Titel.

Das Börsenbeben in Zahlen

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Der Technologie-Index der US-Börse, Nasdaq, verlor am 10. März 2025 gut 4 Prozent. Der Leitindex Dow Jones sank um 2.1 Prozent. Der Aktienwert von Tesla sank um 15 Prozent. Nach neuen Zoll-Ankündigungen von Donald Trump ging der Ausverkauf an den US-Börsen am 11. März 2025 weiter. Der Leitindex Dow Jones sank nach Handelsstart um mehr als 1 Prozent.

Am Folgetag eröffneten die Börsen in Asien ebenfalls tief rot. Der japanische Nikkei 225 verlor zeitweise 2 Prozent, erholte sich danach aber wieder. Auch der chinesische Index Hang Seng verlor zum Börsenstart 2.1 Prozent. Er konnte die Verluste im Handelsverlauf aber wieder wettmachen.

Wieso gerade jetzt?

Die Hüst- und Hott-Handelspolitik der Trump-Administration wurde rasch nach deren Antritt sichtbar. Wieso die Anleger gerade jetzt die Euphorie über die Wahl des «Aufräumers» und «Wachstumsbringers» Trump ablegen, dürfte auch damit zu tun haben, dass der Präsident eine mögliche Rezession, also eine schrumpfende Wirtschaftsleistung, nicht ausschliesst. Trump sprach am Wochenende im US-TV-Sender Fox News von einer «Übergangsperiode». Schon vergangene Woche schloss er eine «Beeinträchtigung» der Wirtschaft nicht aus. Bestimmte Konjunkturindikatoren weisen denn auch auf einen Abschwung im ersten Quartal 2025 hin. Dazu passt der Rückgang der Konsumzahlen im Januar.

goldener Bulle in der Wall Street in New York
Legende: Am Montag war er vor der Börse fehl am Platz: Der Bulle ist am Kapitalmarkt ein Symbol für steigende Kurse. IMAGO / robertharding

Welche Aktien sind die grössten Verlierer?

Stark gelitten hat etwa Tesla. Der Börsenwert der E-Auto-Firma von Trumps «Verwaltungsausmister» Elon Musk hat sich in den letzten Wochen halbiert. Sie ist mit 700 Milliarden Dollar aber immer noch viel wert. Ob das so bleiben wird, wird an den Märkten mit Spannung beobachtet. Einen weiteren Rückgang könnte es etwa geben, weil Tesla sich wegen den jüngsten Eskapaden von Gründer Musk schlechter verkaufen. Zudem geben Automarktexperten zu bedenken, dass Tesla angesichts der zunehmenden E-Auto-Konkurrenz zusehends an Technologievorsprung verliert. Auch andere Technologietitel wie Foxconn, Samsung und Nvidia oder Aktien von Kryptofirmen tauchten.

Steht es um die Weltwirtschaft wirklich so düster?

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Die Unsicherheiten durch Trumps Zollpolitik sind Gift für die Wirtschaft. Für viele Handelsökonomen ist klar, dass Zölle und Abschottung zu höherer Inflation und weniger Handel führen.

Die Prognosen für das Weltwirtschaftswachstum liegen gemäss Internationalem Währungsfonds IWF aber noch im positiven Bereich.

Auch der Zustand der US-Wirtschaft ist gut, wie jüngst Notenbankchef Jerome Powell sagte, die Arbeitslosenquote ist mit gut 4 Prozent tief.

Wie läuft es an den europäischen und der Schweizer-Börsen?

Die Handelsplätze auf dem alten Kontinent konnten sich vom Negativsog aus den USA etwas abgrenzen. Höhere Verteidigungsausgaben und ein erhofftes grosses Infrastrukturpaket der neuen deutschen Bundesregierung sorgen etwa an den Börsen in Deutschland für eine gewisse Zuversicht. Im Handelsverlauf drehten aber auch die Leitindizes der Schweizer und europäischen Börsen ins Minus. Der SMI verlor zeitweise mehr als 2 Prozent. Alle Anlegerinnen und Anleger dürften nun gespannt sein, wie es an den US-Börsen weitergeht.

Wie geht es weiter?

Mittelfristig dürften sich an Trumps erratischer Handelspolitik und der daraus folgenden Verunsicherung nicht viel ändern. Kurzfristig richten Börsianer ihre Augen auf neue Konjunkturdaten und deren Auswirkungen. Als Nächstes etwa stehen am 12. März die Inflationsdaten in den USA auf dem Programm. Sollten diese der US-Notenbank Fed Raum geben für eine weitere Zinssenkung, könnte das die Nerven der Anlegerinnen und Anleger beruhigen. Falls nicht, könnte das für neue Schwankungen sorgen. Die unruhigen Zeiten an den Aktienmärkten dürften aber wohl nicht so schnell verschwinden.

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10v10, 10.3.2025, 21:50 Uhr ; 

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