Wie gewonnen, so zerronnen. Das Sprichwort passt, jedenfalls beim Vergleich der beiden vergangenen Börsenjahre. War 2017 noch ein Jahr mit satten Gewinnen, ging es gegen Ende dieses Jahres nur noch abwärts.
Der Schweizer Leitindex, der Swiss Market Index (SMI) verlor aufs ganze Jahr gesehen 11,1 Prozent, und ist damit nicht alleine: Viele der grossen Leitindizes liegen deutlich im Minus.
Eine Welt voller Unsicherheiten
Die Gründe für die negative Entwicklung sind die mannigfaltigen Baustellen dieser Welt: Zum einen der Handelskrieg zwischen China und den USA. Zum anderen die Unsicherheiten beim Brexit. Hinzu kommt das schwache Wirtschaftswachstum, das 2019 mit grosser Wahrscheinlichkeit abflachen wird. All dies sind Faktoren, die für Unsicherheit sorgen. Und darauf reagieren Investoren und Börsenhändler meist mit Verkäufen. Denn jeder will verkaufen, bevor die Kurse sinken.
Auf und ab
Aber auch starke Schwankungen gehörten zum Börsenjahr 2018. Die Kurse brachen teilweise richtiggehend ein, um am nächsten Tag wieder zünftig zuzulegen. Dieses Muster zeigte sich nicht nur tageweise, auch übers ganze Jahr gesehen schwankten die Börsenkurse stark.
Auch für Kleinanleger eine schwierige Situation. Silvio Böhler, Technologiechef des Schweizer Online-Vermögensverwalters True Wealth rät zur Geduld: «Vor Weihnachten brachen die Kurse stark ein, um nach Weihnachten wieder zuzulegen. Das zeigt: Man muss seiner Anlagestrategie vertrauen und solche Schwankungen aushalten.»
Anfang Jahr gaben die Kurse stark nach, um dann Anfang Sommer wieder zum Aufstieg anzusetzen. Gestützt vor allem durch ein solides Wachstum der Weltwirtschaft. Dieses drängte das Gezänk um den Handelsstreit zwischen China und den USA allerdings zwischenzeitlich zurück.
Der Sturz zum Jahresende
Doch dann kam der Absturz im Herbst. Zu Beginn, im Oktober und November, ging es zwar noch auf und ab. Im Dezember jedoch war die Richtung klar, die Kurse gingen auf Talfahrt. Es wird ein schwarzes Handelsjahr mit deutlichen Verlusten. Der US-Leitindex Dow Jones sackte regelrecht ab.
Der Dezember-Sturz ist vor allem auf Angst vor einem geringeren Wirtschaftswachstum zurückzuführen. Zahlreiche Konjunkturprognosen zeigen, dass die Wirtschaft 2019 zwar noch wachsen dürfte, aber längst nicht mehr im gleichen Tempo wie 2018.
Der Fall der Aktien verschärfte den ohnehin schon bestehenden Notstand bei den Geldanlagen nochmals. Denn Sparkonten, Obligationen oder Bundesanleihen bringen schon seit geraumer Zeit fast keine Renditen mehr. Mit fallenden Kursen wurden nun auch die Aktien zum Verlustgeschäft.